Steigende Preise für Druckfarbenpigmente nach Großbrand?

Nach dem Brand in der Titandioxid-Produktionsstätte von Huntsman Corporation im finnischen Pori könnten Pigmente für manche Druckfarben weltweit teurer werden.

Steigende Preise für Druckfarbenpigmente nach Großbrand? Quelle: pixabay.com/CCO -

Das Unternehmen musste nach eigenen Angaben seine Produktion am Standort bis zum Ende der Reparaturarbeiten stoppen.

Zur „Force Majeure“ erklärt

Das finnische Werk macht rund 15 % der weltweiten TiO2-Produktion von Huntsman aus und stellt auch in erheblichem Umfang Pigmente für Druckanwendungen her. Der grafische Markt stellt spezifische Anforderungen an die in Pori hergestellten Weißpigmente in Bezug auf Glanz, Abrieb und weitere Eigenschaften. Die Auswirkungen des Feuers auf die Lieferkette bei Druckfarben wurden daher von den wichtigsten Einkäufern und Händlern zur „Force Majeure“ erklärt, was starke Auswirkungen auf die internen Kosten haben dürfte.

Zweistellige Preiserhöhungen?

Zweistellige Preiserhöhungen wurden bereits von den Pigmentlieferanten als direkte Folge der Verknappung angekündigt. Huntsman verpflichtet sich, die Produktionsanlagen so schnell wie möglich zu reparieren, trotzdem sind Engpässe bei der Versorgung mit Pigmenten im Verlauf des Jahres 2017 zu erwarten, teilt der Europäische Verband der Druckfarbenhersteller (EuPIA) mit.

China könnte mögliche Erleichterung bieten

Die Industrie bemüht sich nachdrücklich, Produktalternativen in vergleichbarer Qualität zu finden. China könnte eine mögliche Erleichterung bieten, doch die chinesische Regierung hat in letzter Zeit Produktionskürzungen und sogar -verbote zur Luftverbesserung eingeführt, wenn die Verschmutzung einen Schwellenwert erreicht. Hierdurch können viele Produktionstage im Monat ohne finanzielle Entschädigung verloren gehen. Mehrere TiO2-Produzenten in China sind von der neuen Gesetzeslage betroffen, die auch die derzeitigen Versorgungsengpässe verschärft.

Produktalternativen in Betracht ziehen

„Die Hersteller von Druckfarben tun, was sie können, um die Kunden zu versorgen“, teilt EuPIA mit. Gleichzeitig empfiehlt der Europäische Verband den Kunden, alternative Qualitätsstufen in Betracht zu ziehen, wenn sie weiter drucken wollen.

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