Fünf Fakten über Titandioxid

Die halbe Welt spricht über Titandioxid. Große Sorgen bereitet momentan die potenzielle Einstufung als "wahrscheinlich kanzerogen" innerhalb Europas. Wir haben fünf Fakten über das wichtigste Pigment der globalen Lackindustrie zusammengetragen.

Ohne das Weißpigment Titandioxid wären aktuelle Farben und Lacke kaum herzustellen. (Foto: robert - Fotolia) -

Viele Branchen verwenden Titandioxid. Allerdings ist keine so abhängig davon, wie Farben- und Lackhersteller. 56 % des globalen Titandioxidverbrauchs landen hier. Auf Platz 2 folgt die Kunststoffindustrie (25 %) und auf dem dritten Rang dann die Papierindustrie. Auch in Kosmetikprodukten, Sonnencreme oder Zahncreme findet sich das Weißpigment. 2015 lag die Produktion von Titandioxidpigmenten bei ca. 5,3 Millionen Tonnen.

Titandioxid Verbrauch Branchen

TiO2-Bedarf regional

Der regionale Bedarf für Titandioxid korreliert eng mit den Standorten großer Industriezentren. Es verwundert daher nicht, dass etwa ein Drittel des weltweiten Titandioxidbedarfs in China anfällt. Ebenfalls wenig überraschend, dass Europa (19,5 %) und Nordamerika (15,9 %) auf Platz 2 und 3 folgen.

Titandioxid regionaler Verbrauch

Wichtige Hersteller

In den letzten Jahren hat sich am Rohstoffmarkt einiges getan. DuPont und Huntsman haben beispielsweise ihr Titandioxidgeschäft abgespalten, andere große Unternehmen haben den Geschäftsbereich verkauft, weitere in Fusionen aufgegangen.

Hersteller Lieferanten Titandioxid

Pro-Kopf-Verbrauch

Schaut man sich den Pro-Kopf-Verbrauch von Titandioxid an, gibt es große Unterschiede. Dieser liegt nirgendwo auf der Welt so hoch wie bei uns in Deutschland, wir kommen auf etwa 4,17 kg pro Kopf und Jahr. Das deutlich schwächer industrialisierte Brasilien liegt dagegen bei lediglich 0,95 kg pro Kopf und Jahr. Es kommt aber natürlich auch auf die Art der Industrie an, so verbraucht z.B. Japan ebenfalls „nur“ 1,77 kg Titandioxidpigmente pro Jahr und Kopf

Titandioxid Pro Kopf

Herstellung und Vorkommen

Um Titandioxid herzustellen, gibt es zwei wesentliche Wege. Zum einen kann es durch das Sulfatverfahren gewonnen werden. Die wichtigste Rohstoffquelle ist dabei das Mineral Ilmenit, das etwa 40 bis 65 % Titandioxid enthält. Der zweite wichtige Weg ist das Chloridverfahren. Hier wird meist Rutil eingesetzt, das bereits zu 93 bis 96 % aus reinem TiO2 besteht. Aber auch andere Mineralien mit hohem Titandioxidanteil werden für das Chloridverfahren eingesetzt.

Herstellung Titandioxid

Rohstofftipps:

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