Biobasierte Bindemittel: Keine Konkurrenz zu Lebensmitteln

Biobasierte Lackrohstoffe müssen sich oft den Vorwurf gefallen lassen, mit der Lebensmittelproduktion in Konkurrenz zu stehen und aus dem Ausland importiert werden zu müssen. Ein aktueller Fachbeitrag zeigt: es geht auch anders.

Gut für den ökologischen Fußabdruck: Biobasierte Lackrohstoffe können regional und ohne Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion gewonnen werden. (Quelle: Patrick P. Palej – stock.adobe.com) -

In der Oktoberausgabe der FARBE UND LACK beschreiben Dr. Toine Biemans und Matthais Körber von Worlée-Chemie, wie sich Bindemittel aus Leindotteröl herstellen lassen, die mit leinölbasierten Bindemitteln vergleichbar sind. Die Autoren beschreiben, wie Leindotter im sogenannten Mischfruchtanbau gemeinsam mit Erbsen angebaut werden kann und dabei sogar noch durch Synergieeffekte den Anbau der Erbsen erleichtert. So dient die Pflanze als Rankhilfe, die dafür sorgt, dass die Erbsenpflanze nach schwerem Regenfall vor der Ernte nicht am Boden liegen. Auch bei Sturm soll es zu weniger Schäden an den Erbsenpflanzen geben.

Ökologische Vorteile

Auch ökologisch biete der Mischfruchtanbau einige Vorteile. Das schnelle Wachstum der Leindotterpflanzen unterdrücke das Wachstum von unerwünschten Pflanzen und reduziert so den Einsatz von Pestiziden. Zudem bringt der Mischfruchtanbau gegenüber der Monokultur natürlich eine erhöhte Biodiversität mit sich.

Bei der Weiterverarbeitung des Leindotteröls zu Bindemitteln für Holzlasuren müssen die natürlichen Inhaltsstoffe wie Schleimstoffe und Antioxidantien beachtet werden. Diese können in der Produktion erhebliche Unterschiede und Probleme bei der Herstellung des Bindemittels bereiten.

Vortrag im Livestream

Auf diese Aspekte wie auch die Qualität der hieraus gefertigten wässrigen oder 100-prozentigen Bindemittel geht der Autor Matthias Körber in unserem nächsten FARBE UND LACK Livestream am 10. Oktober 2018 um 11:00 Uhr ein. Hier werden auch Daten zu optischen Eigenschaften, Fettsäureverteilung und Bewitterungstests vorgestellt.

Wer den Livestream nicht verfolgen kann, findet den Fachbeitrag auch in der FARBE UND LACK Onlinebibliothek.

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