Sparkle (1): Die optische Faszination von Effektpigmenten und ihre messtechnische Herausforderung

Effektpigmente verleihen Lacken einzigartige Texturen wie Sparkle und Graininess. Doch während die visuelle Wahrnehmung beeindruckt, bleibt die quantitative Messung eine Herausforderung. Der erste Artikel einer zweiteiligen Serie beleuchtet die Grundlagen dieses faszinierenden Phänomens.

Effektlacke mit Sparkle-Effekten: Kleine, helle Lichtpunkte erzeugen ein dynamisches Erscheinungsbild, das stark von Beleuchtungs- und Beobachtungsbedingungen abhängt. Quelle: helivideo - stock.adobe.com

Sparkle ist ein faszinierendes optisches Phänomen, das Effektpigmente auf Oberflächen erzeugen können. Anders als Graininess – die mesoskopische Helligkeitsstruktur unter diffuser Beleuchtung – wird Sparkle durch punktuelle Lichtquellen wie Sonnenlicht verstärkt. Kleine, helle Lichtpunkte leuchten auf, verschwinden wieder und können den Eindruck erwecken, sich über die Oberfläche zu bewegen.

Die dynamische Natur von Sparkle hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab: von der Größe und Reflektivität der Pigmentpartikel bis hin zu Beleuchtungs- und Beobachtungsgeometrie. Entscheidend ist die sogenannte Winkelpersistenz der Lichtkegel, die von Pigmentplättchen reflektiert werden. Doch trotz seiner visuellen Deutlichkeit stellt Sparkle eine große Herausforderung für die messtechnische Erfassung dar.


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Fehlende Standards für Texturmessungen

Während für die Farbmessung von Lacken genormte Verfahren existieren, fehlen solche Standards für Texturen wie Sparkle und Graininess weitgehend. Lediglich drei kommerziell verfügbare Geräte können diese Effekte derzeit charakterisieren. Die internationale Beleuchtungskommission CIE arbeitet an der Entwicklung entsprechender Messmethoden, doch bisher sind umfassende Tests an verschiedenen Pigmenttypen und Lacksystemen rar.

Ein weiterer Aspekt ist das Bedürfnis der Industrie nach einer präzisen und effizienten Messung. Pigmenthersteller wie die Autoren des Artikels interessieren sich besonders für die Zusammenhänge zwischen Pigmenteigenschaften und den resultierenden Sparkle-Effekten. Im Rahmen ihrer Forschung wurden zahlreiche Experimente mit kommerziellen Geräten und eigenen Messaufbauten durchgeführt.

Visuelle Experimente und Pigmenttests

Im ersten Teil der Studie wurden sieben verschiedene Silberweißpigmente getestet, um ihre Sparkle-Eigenschaften zu vergleichen. Die Lacke wurden in einer speziell entwickelten Box unter standardisierten Bedingungen beobachtet. Probanden bewerteten Parameter wie Helligkeit, Dichte und Dynamik des Sparkles. Dabei zeigte sich, dass große, ebene Pigmentpartikel besonders starke Effekte erzeugen.

Weitere Inhalte im vollständigen Artikel:

  • Details zu den experimentellen Messmethoden und deren Ergebnissen
  • Eine Einführung in die physikalischen Grundlagen des Sparkle-Phänomens
  • Vergleich von Sparkle-Eigenschaften verschiedener Pigmenttypen und deren Anwendungen

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