Rheologie: Eine Frage der Trocknung

Rheologische Eigenschaften zu bestimmen, ist nicht trivial, die Messung wird von vielen Faktoren beeinflusst, die zu irreführenden oder nicht-reproduzierbaren Ergebnissen führen können. Eine neue Messgeometrie soll nun dabei helfen, das Trocknungsverhalten von Wasserlacken besser zu verstehen.

Farbe trocknung Rheologie
Der Nouryon-Standort in Ningbo besteht aus sechs Produktionsanlagen.  Bildquelle: Niemhorn - stock.adobe.com (Symbolbild).

Die Trocknung von Farbfilmen rheologisch zu vermessen, ist bisher nur mit Einschränkungen möglich, so sind Messung oft nur visuell und damit subjektiv, oder es ist nur eine Punktmessung möglich. Eine neuartige Messgeometrie mit 12 Metallstiften, die in gleichmäßigen Abständen an einem Ring befestigt sind, soll hier Abhilfe schaffen. Die große Anzahl der Stifte liefert ein höheres Drehmoment und verbessert damit die Empfindlichkeit der Messmethode für Viskositätsänderungen im Farbfilm während der Trocknung. Zudem verringert die Messung an mehreren Punkten den Einfluss von Inhomogenitäten im Film während der Trocknung.

Gleichmäßige Rheologiemessung

Um eine gleichmäßige Verdunstung des Wassers sicherzustellen, ist die Messgeometrie offen gehalten. Eine typische Messung beginnt damit, dass ein Farbfilm mit einer 400 µm Applikationsrakel auf eine Glasplatte aufgezogen wird und auf dieser sofort in ein Rheometer eingesetzt wird. Im Rheometer wirde die Glasplatte auf einen ebenen Halter gelegt und mit einem Metallring fixiert.

Ein aktueller Fachbeitrag in Farbe und Lack (Eine Frage der Trocknung, Jesus Pitarch und Jörg Rüger, Ausgabe 1/2021) erläutert die Details der Methode und zeigt anhand mehrerer Beispiel die Ergebnisse der neuen Messmethode. Der Artikel findet sich in unserer Onlinebibliothek Farbe und Lack 360°.

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