Rätsel entschlüsselt: Warum hält alter Beton länger?

Betonbauwerke aus der Römerzeit haben fast 2.000 Jahre nahezu problemlos überdauert. Heutiger Beton hält dagegen oft nur wenige Jahrzehnte. Woher kommt dieser riesige Unterschied?

Römische Bauwerke haben fast 2.000 Jahre nahezu problemlos überdauert. Quelle: Pixabay -

Ein internationales Forscherteam hat untersucht, welche Materialien für die lange Haltbarkeit verantwortlich sind.

Vulkanasche als Zutat

Einer der Gründe wurde bereits vor einigen Jahren entschlüsselt: Die Römer mischten vulkanische Asche unter den Kalk des Rohzements. Angemischt mit Wasser, gröberen Tuffstein- und Aschebrocken führt diese Zusammensetzung zu einer speziellen Reaktion im römischen Beton: Während der langsamen Aushärtung bilden sich plattenförmige, miteinander verschränkte Kristalle eines Kalzium-Aluminium-Silikats, die den Beton stabilisieren.

Seltenes Mineral entdeckt

Eine weitere Komponente wurde in einer neuen Studie entdeckt. Dafür durchleuchteten die Forscher Betonproben mit Röntgenstrahlung und Elektronenmikroskop. Das Ergebnis: Der römische Beton enthält das sehr seltene Calcium-Silikat-Mineral Aluminium-Tobermorit, das durch seine plättchenförmigen Kristalle für zusätzliche chemische Beständigkeit sorgt. Die Mineralkristalle bildeten sich vor allem zwischen der Oberfläche der größeren Brocken und dem feinen Zement. Sie wirken dadurch wie ein Haftmittel und verhindern durch ihre vernetzte Struktur, dass sich Risse im Beton weiter ausbreiten.

Meerwasser stabilisiert Beton

Wie aber kam dieses seltene Tobermorit in den Römer-Beton? Aus antiken Überlieferungen ist bekannt, dass die Römer ihren Zement weder sonderlich hoch noch lange erhitzten. Das Besondere an der Mi

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