Oberflächengebundene Polymere für eine verbesserte Verklebung
Zur Herstellung solcher Hybridmaterialien in Kombination mit Holz oder Holzwerkstoffen werden in großen Mengen Klebstoffe/Bindemittel eingesetzt, um die Bindung zwischen den Materialien zu realisieren. In Deutschland entfallen von den jährlich fast 1 Mio. t produzierten Klebstoffen über 1 % auf den Bereich Holz. Durch den Einsatz großer Klebstoffmengen, durch die Verwendung gesundheitlich bedenklicher Substanzen (z. B. Isocyanate, Formaldehyde), durch den Ausstoß flüchtiger Bestandteile (VOC) sowie durch irreversible Verbindungen mit problematischer Rezyklierbarkeit stellt die Verklebung im Hinblick auf Ökologie, Toxikologie und Ressourcenschonung jedoch eine Schwachstelle bei der Herstellung von Hybridmaterialien mit Holz dar.
Verbindungsvermittler zwischen Kunststoffen und Holz
In einem Projekt des Instituts für Holztechnologie Dresden wird eine Oberflächenmodifikation von naturfaserbasierten Materialien über eine oberflächengebundene Synthese von Polymeren angestrebt. Die durch die Modifikation erzielte Polymerschicht soll als Verbindungsvermittler zwischen Kunststoffen und Holz bei der Herstellung von Hybridmaterialien eingesetzt werden. Ziel ist dabei, die Verklebung ohne Einsatz zusätzlicher Klebstoffe bzw. unter Reduzierung der Klebstoffmengen durchzuführen. Da für die Synthese der genutzten starken molekularen Verbinder teilweise nur geringste Mengen der Reaktionslösung benötigt werden, lassen sich die Gesamtmenge der organischen Substanzen stark reduzieren. Damit leistet das Projekt einen unmittelbaren Beitrag zur Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Instituts für Holztechnologie Dresden.