Fraunhofer: Mit biobasierten Klebstoffen die Kreislaufwirtschaft stärken

Forschende am Fraunhofer WKI entwickeln biobasierte Klebstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe und biogener Reststoffe. Klebstoffe mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind eine Schlüsseltechnologie, um Materialien zu verbinden und damit endliche Ressourcen zu schonen.

Das Fraunhofer WKI entwickelt biobasierte Klebstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe und biogener Reststoffe. Quelle: Daniel Santos - stock.adobe.com

Aufgrund ihres breiten Anwendungsspektrums sind Klebstoffe ein Wachstumsmarkt. Die Substitution konventioneller Klebstoffe durch biobasierte Klebstoffe leistet einen wichtigen Beitrag zur Realisierung einer biobasierten Kreislaufwirtschaft.

Klebstoffe sind unverzichtbare Werkstoffe in zahlreichen Bereichen des Alltags, wie etwa in der Automobilindustrie, Möbelproduktion oder im Verpackungswesen. Besonders im Leichtbau und Hybridbau eröffnen biobasierte Klebstoffe neue Möglichkeiten zur Materialeinsparung und Energieeffizienz. Der Ansatz, Klebstoffe schaltbar zu machen, ermöglicht zudem eine einfache Trennung von Materialien nach der Nutzung, was die Recyclingfähigkeit verbessert.

Forschung an alternativen Klebstoffsystemen

Forschende des Fraunhofer WKI entwickeln unter anderem formaldehydfreie Klebstoffe auf Basis von Lignin und Zuckeraldehyden. Zudem wird in einem neuen Projekt getestet, ob Humine – als Reststoffe aus der PET-Alternative Polyethylenfuranoat (PEF) – als Klebstoffe dienen können. Ein weiteres Highlight ist die Entwicklung von Klebstoffen, die auf natürlichen Bindekräften von Holz beruhen und ohne herkömmliche chemische Klebstoffe auskommen. Diese sollen insbesondere für die Holzindustrie von Bedeutung sein.


Veranstaltungstipp

In der virtuellen FARBE UND LACK // KONFERENZ Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft am 3. Dezember teilen Expert:innen aus der Lack- und Rohstoffindustrie ihre Ansätze zum Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Außerdem erfahren Sie mehr zum regulatorischen Hintergrund und welche Rolle Digitalisierung und KI auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit spielen.


Zusätzlich untersucht das Fraunhofer WKI den Einsatz von biologischen Klebstoffen aus Pilzmyzel und deren Verwendung in der Dämmstoffproduktion. Auch bioinspirierte Klebstoffe, die Prinzipien der Natur nachahmen, werden getestet, um ihre Eignung für den Leichtbau im Mobilitätssektor zu prüfen. Die Forschung zeigt, dass biobasierte Klebstoffe nicht nur eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Produkten darstellen, sondern auch das Potenzial haben, den Ressourceneinsatz zu optimieren und die Kreislauffähigkeit von Materialien zu fördern.

Wichtige Zertifizierungen und Weiterbildungsmöglichkeiten

Das Fraunhofer WKI ist als akkreditierte Prüfstelle für strukturelles Kleben anerkannt und bietet spezielle Weiterbildungsmöglichkeiten an. In der WKI Akademie werden Fachleute im Bereich Kleben im Holzbau weitergebildet, was eine wichtige Grundlage für die Umsetzung der neuen Technologien in der Praxis darstellt.

Die fortlaufende Forschung und Entwicklung am Fraunhofer WKI unterstreicht die Bedeutung biobasierter Klebstoffen als Schlüsseltechnologie für die nachhaltige Industrieproduktion.

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