Die „Mica Crisis“ in Donegal: Ein Fall von internem Sulfatangriff?

In der Grafschaft Donegal im Nordwesten Irlands weisen Tausende von Häusern, die mit Betonblöcken gebaut wurden, in zunehmendem Maße schwere strukturelle Mängel auf, die auf einen hohen Glimmergehalt in den Zuschlagstoffen zurückzuführen sind. Das Problem ist daher im Volksmund als „Mica Crisis“ bekannt.

Die Ergebnisse der mikrostrukturellen Analyse in Verbindung mit einer thermodynamischen Modellierung zeigen, dass der Beton unter einem internen Sulfatangriff leidet, der durch die Oxidation von Pyrrhotin ausgelöst wird. Bildquelle: fotofrank - stock.adobe.com (Symbolbild).

In einem aktuellen Projekt werden die Betonblöcke von vier betroffenen Häusern mittels mikrostruktureller und chemischer Analyse in Kombination mit thermodynamischer Modellierung untersucht.

Oxidation von Pyrrhotin

Die Gesteinskörnungen enthalten neben Glimmer auch Eisensulfide, hauptsächlich in Form von Pyrrhotin. Der Schwefelgehalt der Gesteinskörnungen liegt deutlich über dem in der europäischen Norm für Betonzuschläge (EN 12620) festgelegten Grenzwert. Die Ergebnisse der mikrostrukturellen Analyse in Verbindung mit einer thermodynamischen Modellierung zeigen, dass der Beton unter einem internen Sulfatangriff leidet, der durch die Oxidation von Pyrrhotin ausgelöst wird. Der Vergleich der Ergebnisse dieser Untersuchung mit den von Diplomingenieuren an fast hundert beschädigten Häusern gesammelten Daten zeigt, dass die vier untersuchten Fälle repräsentativ für die Situation in Donegal sind.

Die Arbeit wurde in Cement and Concrete Research, Band 168, Juni 2023, veröffentlicht.

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