Wacker plant neuen Produktionsstandort in Tschechien
Die neue Fertigungsstätte in Karlsbad soll die bereits bestehenden deutschen Wacker-Verbundstandorte Burghausen und Nünchritz sowie den Standort in Pilsen ergänzen. Treiber für das Silicongeschäft sind vor allem Megatrends wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und der Ausbau der Stromnetze. Der Fokus des neuen Standorts in Karlsbad wird auf der Herstellung raumtemperaturvernetzender Spezialsilicone liegen. Produktionsstart ist für Ende 2025 geplant.
Später sollen dort auch hochtemperaturvernetzende Siliconcompounds hergestellt werden. Der Konzern will hierfür eine Gesamtsumme im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich investieren und bis 2028 etwa 200 Arbeitsplätze schaffen. Weiterer Personalbedarf in den Folgejahren ist nicht ausgeschlossen. Im Vollbetrieb wird Karlsbad über 20.000 Tonnen maßgeschneiderter Silicone im Jahr ausliefern können.
Polymere, Füllstoffe und Additive
Die für die Produktion benötigten Rohstoffe – Polymere, Füllstoffe und Additive – sollen aus Burghausen angeliefert und in Karlsbad zu gebrauchsfertigen Siliconen, sogenannten Compounds abgemischt werden. „Durch Bündelung unserer Produktionskapazitäten von Compounds in Karlsbad können wir unsere vollkontinuierlichen Anlagen in Burghausen noch besser auslasten, unsere Effizienz weiter steigern und die geplante Automatisierung unserer Prozesse weiter beschleunigen“, betont Thomas Koini, Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Silicones.
Bei der Errichtung des neuen Standorts in Karlsbad kooperiert der Chemiekonzern mit dem US-amerikanischen Immobilienentwickler Panattoni. Die Arbeiten zur Erschließung des Geländes beginnen in Kürze. Die Bauarbeiten für das Gebäude sollen vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden im zweiten Quartal 2024 starten. Eigentümer des 23.000 Quadratmeter großen Grundstücks und des künftigen Produktionsgebäudes am Ortsrand von Karlsbad ist der tschechische Immobilienkonzern Accolade.