VdL-Mitgliederversammlung: Wirtschaftsstandort Deutschland muss gestärkt werden

Der Pflichttermin für die Entscheiderinnen und Entscheider der deutschen Lack- und Farbenindustrie: Über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am 14. und 15. Mai in Mainz VdL-Tagung. Neben inspirierenden Vorträgen und intensiven Austausch, gab es auch einen Wechsel in der Verbandsspitze. Von Damir Gagro

Mit über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die VdL-Mitgliederversammlung erneut stark besucht.
Mit über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die VdL-Mitgliederversammlung erneut stark besucht.

Bei der stark besuchten Mitgliederversammlung in diesem Jahr stellte der scheidende VdL-Präsident Peter Jansen stellte die Zahlen zum deutschen Farben- und Lackmarkt 2023 vor. Zwar stehe unsere Branche im Vergleich zur gesamten chemischen Industrie besser da, eine echte Trendwende sei aber noch nicht erkennbar. Das Niveau von vor der Pandemie sei noch lange nicht wieder erreicht. Der Inlandsverbrauch von Farben und Lacken stieg um 2 %, der Wert sank jedoch um 2 %. Die politischen Rahmenbedingungen müssten so gesetzt werden, dass „Unternehmertum gedeihen kann“, forderte Jansen. Die Zinspolitik schade den Investitionen, die geringe Bautätigkeit und die Inflation trügen zur Verunsicherung in der Gesellschaft bei. Auch der Abbau von Förderungen führe zu Irritationen und sei schädlich für ein gesundes Wirtschaftswachstum. Überregulierung, Umverteilung, Energiepolitik und Eingriffe in den Markt seien hausgemachte Probleme, die den Wirtschaftsstandort Deutschland schwächen. „Wir brauchen in Europa wieder mehr Sinn für die industrielle Realität“, mahnte der Verbandspräsident.

Strukturelle Probleme lösen, um Wachstum zu fördern

Diesen Themenkomplex griff auch Prof. Lars Feld vom Walter Eucken Institut auf. Er warf einen Blick auf die aktuellen Herausforderungen und diskutierte mögliche Lösungsansätze, um aus der aktuellen Wachstumsschwäche herauszukommen Die Regierung belaste statt zu entlasten, wie der steigende Bürokratieindex zeige. Seine Ableitungen und Empfehlungen stießen auf großes Interesse und regten zu einer intensiven Diskussion mit vielen Fragen an.

Neuer Präsident und ein neues Ehrenmitglied

Nach zwei Amtszeiten hat sich Verbandspräsident Peter Jansen entschlossen, sich nicht erneut zur Wahl aufstellen zu lassen. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied des Verbands ernannt. Die Urkunde erhielt er vom neugewählten Präsidenten Harald Borgholte von der BASF Coatings. Borgholte hat bereits jahrelange Verbandserfahrung und übte unter anderem im europäischen Dachverband CEPE das Amt des Präsidenten aus. Ebenfalls neu ins Präsidium gewählt worden sind Frank Gläser, Weilburger Coatings, und Bernd von Pachelbel, Dörken Coatings.

Peter Jansen wurde für seine Verdienste zum Ehrenmitglied es Verbands ernannt. Der neue VdL-Präsident Harald Borgholte (rechts) überreichte die Urkunde.

Der komplette Nachbericht wird in der Juniausgabe der FARBE UND LACK erscheinen. Sie haben noch kein Abonnement der FARBE UND LACK, richtungsweisende Fachmagazin der deutschsprachigen Lackindustrie mit aktuellen Technologie- und Marktinformationen sowie Nachrichten und Fakten aus der Branche? Schließen Sie noch heute ein Abonnement ab und erhalten Sie neben der Zeitschrift auch Zugriff auf die digitalen Ausgaben der Fachzeitschrift als Teil der Wissensdatenbank FARBEUNDLACK // 360.

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