VdL: Farbenbranche bei Margen stark unter Druck

In Deutschland wurden 2022 1.53 Millionen Tonnen Lacke, Farben und Druckfarben verkauft – ein Minus von 4,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Eine Grafik zeigt eine stilisierte Bilanz mit 3D-Effekt.
Der VCI geht angesichts der anhaltend schwierigen Lage für die Branche für das Gesamtjahr 2023 weiterhin von einem Produktionsrückgang von 5 Prozent aus. Für die Chemieproduktion (ohne Pharma) rechnet der Verband mit einem Minus von 8 Prozent. Bildquelle: marog-pixcells - stock.adobe.com (Symbolbild).

In Deutschland wurden 2022 weniger Lacke, Farben und Druckfarben als im Vorjahr verkauft. Im laufenden Jahr ist ein weiterer Rückgang um 2-3 % auf 1.5 Millionen Tonnen zu erwarten, berichtet Präsident Peter Jansen auf der Jahreswirtschaftskonferenz des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL). Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben stieg 2022 inflationsbedingt gegenüber dem Vorjahr um 8 % auf 6,1 Mrd. Euro. Auch im laufenden Jahr erwartet der VdL einen weiteren leichten Anstieg um gut 2 % auf 6,2 Mrd. Euro. Mehrere Entwicklungen drücken die Ergebnisse der Farbenhersteller: Die Rohstoffpreise verharren auf hohem Niveau, eine Entlastung ist auch aufgrund der Inflation nicht zu erwarten. Die Energiekrise führt langfristig zu höheren Kosten bei Gas und Strom. Steigende Bürokratiekosten setzen vor allem dem Mittelstand zu.

Schwierige Prognose

Der Export stieg 2022 inflationsbedingt um knapp 5,8 % auf 4 Milliarden Euro. Importiert wurde für 1.4 Milliarden Euro (+11,7 %). 2023 wird sich der Außenhandel wertmäßig weiterhin positiv entwickeln und voraussichtlich um rund 5 % steigen. Inflationsgefahr und die akute weltpolitische Lage machen eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung für 2023 extrem schwierig. Ohne wesentliche weitere Störungen erwartet der VdL einen Rückgang in der Produktion der deutschen Farbenhersteller um rund 2 %. Die Inlandsnachfrage wird in ähnlicher Weise zurückgehen. Wertmäßig wird noch eine leichte Steigerung der Inlandsnachfrage von 2 % erwartet. „Die Branche kann mit diesen Zahlen nicht zufrieden sein, doch wir kämpfen mit den Widrigkeiten unserer Zeit“, kommentiert Präsident Peter Jansen. „Unser Appell richtet sich an den Gesetzgeber, die Unternehmen in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nicht noch zusätzlich zu belasten.“

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