„Überzeugt, dass wir am Standort Schwaz auch in Zukunft Fachkräfte finden“
Der Startschuss für ein Erweiterungs- und Modernisierungsprojekt am Standort in Schwaz ist gefallen. Welche Maßnahmen sollen mit dem Projekt umgesetzt werden?
Andrea Berghofer: Ziel des Großprojekts „Fabrik der Zukunft“ ist es, den Produktionsprozess im Adler-Werk weiter zu modernisieren und konsequent in Richtung Digitalisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Gleichzeitig sollen mit dem Projekt auch neue Produktionskapazitäten vor allem im Bereich umweltfreundlicher Wasserlacke geschaffen werden.
Konkrete Maßnahmen bestehen unter anderem in der Errichtung einer neuen Rohstofflogistik, einer Modernisierung der bestehenden Produktion 1, der Anbindung aller Bereiche an die Intralogistik im Adler-Werk mit vollautomatischen Fördersystemen sowie einer digitalen Vernetzung des gesamten Produktionsprozesses.
Sie befinden sich in Baustufe 1. Welche weiteren Baustufen sind vorgesehen?
Berghofer: Unter anderem ist eine Modernisierung der bestehenden Produktion 1 in Bezug auf Anlagentechnik, Gebäudeisolierung und Energieversorgung sowie Digitalisierung geplant. Wie schon in der Vergangenheit wird Adler auch das Projekt „Fabrik der Zukunft“ in einzelnen, klar voneinander getrennten Baustufen umsetzen. So wird die höchste Qualität in der Umsetzung gewährleistet und gleichzeitig der laufende Betrieb so wenig wie möglich beeinträchtigt. Aus diesem Grund werden die nächsten Baustufen erst konkret in Angriff genommen, wenn Baustufe 1 weiter fortgeschritten bzw. abgeschlossen ist.
Die Investition ist ein Bekenntnis zum Standort Schwaz und Österreich. Inwieweit gab es Pläne eine moderne Produktion an einem Standort zu errichten?
Berghofer: Derartige Pläne gab es seit der Gründung unseres Unternehmens im Jahr 1934 nie. Die Marke Adler steht für höchste Qualität bei Produkten und Services. Wir sind überzeugt, dass wir am Standort Schwaz auch in Zukunft die Fachkräfte finden werden, die diese Qualität sicherstellen. Darüber profitieren wir am Standort Schwaz auch durch eine enge persönliche Vernetzung aller Abteilungen und damit hoher Flexibilität und rascher Entscheidungsfindung. Und nicht zuletzt ist Schwaz untrennbar mit der Tradition unseres Familienunternehmens verbunden.
Die Modernisierung geht in Richtung Digitalisierung und Industrie 4.0. Wo sehen Sie einerseits weitere Potenziale in der Lackindustrie für Digitalisierung und Industrie 4.0 und andrerseits die Hürden?
Berghofer: Digital unterstützte Produktionsprozesse können helfen, die Effizienz zu erhöhen und die bereits heute sehr niedrigen Fehlerquoten weiter zu senken. Die verbesserten Abläufe innerhalb des Unternehmens kommen so nicht nur unseren Kunden zugute, die von mehr Flexibilität und kürzeren Lieferzeiten profitieren, sondern vor allem auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren tägliche Arbeit so erleichtert wird.
Hier bestehen auch für die Zukunft noch große Potenziale, etwa im Rohstoffmanagement, in der Arbeitsplanung und -vorbereitung oder in digital gestützten Prozessen mit hoher Wiederholgenauigkeit. Doch letztendlich sind es stets die Mitarbeiter „aus Fleisch und Blut“, die für die Qualität und damit den Unternehmenserfolg ausschlaggebend sind: Ihr Wissen und ihre Erfahrung, ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und flexibel auf Anforderungen zu reagieren, ein Teamgeist mit guter Kommunikation und gegenseitiger Unterstützung – all das lässt sich auch durch den modernsten Computer nicht ersetzen.