Studie: COVID 19 beschleunigt Konsolidierung verschiedener Chemie-Märkte
Besonders in den Bereichen Düngemittel, Kunststoffverarbeitung und Farben und Lacke wächst der Druck auf die Unternehmen, sich wettbewerbsfähig aufzustellen. Nach ihrem Höhepunkt im Jahr 2019 waren die M&A-Aktivitäten im Chemiesektor durch Corona im 1. Halbjahr 2020 deutlich zurückgegangen und es hatte kaum größere Transaktionen gegeben. Auch Anzahl und Wert der kleineren Übernahmen waren deutlich geringer. Das zweite Halbjahr verspricht in Teilbereichen aktiver zu werden.
Beschleunigung der Konsolidierung im Farben- und Lacksegment
„Insbesondere in den Segmenten Düngemittel, Kunststoffverarbeitung sowie Farben und Lacke stehen die Zeichen auf Konsolidierung,“ sagte Dr. Otto Schulz, geschäftsführender Gesellschafter und Leiter der Chemiepraxis von EY-Parthenon. Bei Düngemittelherstellern und Kunststoffverarbeitern deuten das niedrige Rentabilitätsniveau, die geringe Branchenkonzentration und der hohe Verschuldungsgrad auf verstärkten Konsolidierungsdruck hin.
Auch die vergleichsweise geringe Branchenkonzentration in den genannten Segmenten sei ein wichtiger Treiber für M&A-Aktivitäten: „Die vergleichsweise niedrigen kartellrechtlichen Hürden und der hohe Wettbewerbsdruck machen Firmenübernahmen hier deutlich attraktiver,“ so Schulz weiter. Auch im Farben- und Lacksegment erwartet die Strategieberatung eine Beschleunigung der Konsolidierung. Der Nachfrageeinbruch bei den wichtigen Automobilkunden erhöht den Druck auf die Zulieferer, wirtschaftlichere Lösungen zu suchen.
Nach Untersuchungen von EY-Parthenon bestimmen folgende Faktoren die Übernahmewahrscheinlichkeit: Hohe Preisvolatilität, Heimatmarkt mit hohem Anlagerschutz, geringe Firmengrößen, niedrige Bewertungen, geringe Rentabilität, hoher Verschuldungsgrad, und geringe Liquidität (in abnehmender Reihenfolge).