Produktionskennzahlen automatisch berechnen

In Produktionshallen wird noch zu oft mit Papier und Excel gearbeitet und wichtige Daten können nicht ausgewertet werden. Eine große Hilfe davon loszukommen kann ein Manufacturing Execution System (MES) sein, wie sich auf dem Best Practice Day der Firma Felten zeigte.

Klaus Sulek
Klaus Sulek berichtete in Frankfurt -

Papier ist geduldig, heißt es gerne. Leider ist Papier aber auch sperrig, teuer und Fehleranfällig. Gut 50 Teilnehmer ließen sich am 26. November in Frankfurt Alternativen zeigen. Der Softwareanbieter Felten hatte hier zu einem Praxistag geladen.

Wie die Papierflut eingedämt und Daten automatisch ausgewertet werden können, zeigte das Beispiel der MES-Einführung bei Eckart Effekt Pigments. Klaus Sulek, Betriebsleiter beim Eckart in Wackersdorf erläuterte, wie die Produktion dort auf eine papierlose Dokumentation umgestellt wurde und wichtige Schritte auf dem Weg zur automatischen Berechnung der OEE gemacht wurden.

Begehungen ohne Papier

So habe die elektronische Lösung dazu beigetragen, etwa 6000 Blatt Papier einzusparen, die sonnst jährlich bei Begehungen angefallen seien, erklärte Sulek. Dabei habe man nebenbei auch gleich für ordentliche Standards bei der Dokumentation gesorgt. Die Software erlaube es verschiedene Fragetypen für Mitarbeiter aufzusetzen und diese auch als Pflichtfragen zu definieren. Dank standardisierter Antwortmöglichkeiten ist so eine bessere Bewertung der Ergebnisse möglich.

Als weiteres Projektziel beschrieb Sulek, wie auch Produktionsdaten in Echtzeit erhoben werden und dazu genutzt werden können, um automatische Kennzahlen wie die OEE zu berechnen und so kurzfristig Verlustzeiten zu erkennen und Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Insgesamt sei man mit den Ergebnissen so zufrieden, dass nun der Rollout am Eckart-Stammwerk geplant sei.

Schrittweise einsteigen

An weiteren Beispielen wurde klar, dass nicht gleich ein ganzes Werk oder ein ganzes Unternehmen durch digitalisiert werden müsse. Vielmehr gehe es darum in Pilotprojekten Erfahrungen zu sammeln und einzelne Linien oder Prozessschritte ins digitale Zeitalter zu führen. An diesen könnten sowohl Mitarbeiter als auch das Management lernen, wie Hans-Jürgen Koop von der Felten Group erklärte.

Mehr zu dieser MES-Lösung wird es auf der nächsten Konferenz Industrie 4.0 in der Lackindustrie zu hören geben. Das Programm wird in Kürze auf der Konferenzwebseite veröffentlicht.

Jan Gesthuizen

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