Lehmfarben: „Bedarf vor allem in Westeuropa“
In diesem Jahr feiert Auro das 35-jährige Bestehen der Firma. Welche Projekte wollen Sie in diesem Jahr umsetzen?
Edwin Hribek: In den vergangenen 35 Jahren hat sich Auro von einem Start-Up zu einem weltweit renommierten und inzwischen auch von der konventionellen Chemieindustrie geachteten Marktführer bei konsequent ökologischen Naturfarben entwickelt. Da wir schon immer ein sehr forschungsintensives Unternehmen waren entwickelte sich das Sortiment durch Innovationen, wie unsere völlig lösemittelfreien Aqua-Lasuren und –Lacke oder dem biogenen Bindemittel „Replebin“ auch in technologischer Hinsicht stetig weiter. Mit der neuen Produktsparte, der Profi-Lehmfarbe, ist es uns gelungen, quasi „das Beste beider Welten“ zusammenzubringen: das ökologische Profil erneuerbarer, also biogener Grundstoffe wie Replebin einerseits und die ausgezeichneten raumklimatischen Eigenschaften des traditionsreichen Naturstoffs Lehm andererseits.
Wie schätzen Sie den Bedarf an Lehmfarben ein?
Hribek: Wir sehen einen leicht steigenden Bedarf an Lehmfarben, diesen möchten wir mit unserer Innovation zusätzlich nachhaltig befeuern. Bisher waren Lehmfarben weitgehend im Malerhandwerk nicht wirklich vertreten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Jetzt können wir auch dem Handwerker ein Produkt an die Hand geben, das seine Erwartungen voll und ganz zufriedenstellt. Somit eröffnen sich für alle Beteiligten neue Chancen.
Wie bewerten Sie die derzeitige Situation im Markt für Lehmfarben, wo sehen Sie Potenziale und Herausforderungen?
Edwin Hribek
Vorstandsmitglied Auro
Hribek: Wir sehen gute Möglichkeiten vor allem für unsere Lehmfarbe. Das sage ich deshalb, weil es sich lohnt zwischen „Lehmfarben“ im Allgemeinen und der Auro-Lehmfarbe zu unterscheiden. Die auf dem Markt befindlichen Lehmfarben sind meistens entweder relativ anwenderunfreundlich als Pulverprodukt zum Selberanrühren oder in begrenzter Farbauswahl oder mit Kunststoffanteilen verfügbar. Das geht nach unserer Einschätzung am Kundenwunsch vorbei. Die Ansprüche der Verbraucher steigen stetig, sie möchten zunehmend alle ihre Wünsche wie z. B. Wohngesundheit, Farbauswahl, Nachhaltigkeit und einfache Anwendung mit einem einzigen Produkt und einem guten Resultat befriedigen. Das ist unser Ansatz, wir können mit unserer Lehmfarbe nicht nur diese Wünsche bedienen, sondern bieten ein absolutes technisches Spitzenprodukt, das auch die Profis begeistert.
Wo liegen für Sie insbesondere die Chancen, aber auch die Risiken mit dem Markteintritt?
Hribek: Die Chancen liegen in unseren erwähnten Produktvorteilen, diese ermöglichen es, auch Kunden weit über die bisherige klassische lehmaffine Klientel zu bedienen. Die Herausforderung besteht darin, die Alleinstellung des Produkts zu transportieren, denn wir müssen beim Anwender so ziemlich alle Klischees, die sich zu Lehmfarben über Jahrzehnte etabliert haben, über Bord werfen. Das erfordert einen hohen Kommunikationsaufwand.
Das komplette Interview lesen Sie in der Maiausgabe der Farbe und Lack.