Jahresbilanz 2023: Durchwachsene Bewertung

Von schwach bis zufriedenstellend: die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von Farben- und Lackherstellern ziehen ein gemischtes Fazit zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Einigkeit herrscht aber zu den Herausforderungen, die der Branche weiterhin Sorge bereiten. Mit einer raschen Erholung rechnen die wenigsten. Von Damir Gagro

Jahresbilanz: Das Jahr 2023 stellte die Lackindustrie für zahlreiche Hürden.
Jahresbilanz: Das Jahr 2023 stellte die Lackindustrie für zahlreiche Hürden. Bildquelle: ink drop - stock.adobe.com

Traditionell befragt die Redaktion der FARBE UND LACK die Branche, um zu erfahren, wie das vergangene Jahr bewertet wird und wie der Ausblick für das anstehende Jahr ausfällt. Am diesjährigen Rundruf haben Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von 33 Farben- und Lackherstellern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Trotz vieler Widrigkeiten waren die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer mit dem Geschäftsverlauf 2023 weitgehend zufrieden – in vielen Fällen jedoch auch hinter den Erwartungen.

Viele Herausforderungen lassen skeptisch in die Zukunft blicken

Die derzeitige Situation ist deutlich herausfordernder als in den Jahren zuvor. Was erschwerend hinzukommt, ist dass diese Herausforderungen nicht nacheinander auftreten, sondern geballt und parallel. Insbesondere die zunehmende Bürokratie und die steigenden Kosten an verschiedensten Stellen setzen den Unternehmen zu. So bleibt die Aussicht auf eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage wenig hoffnungsvoll. Eine deutliche Mehrheit der befragten Unternehmerinnen und Unternehmern ist skeptisch und sieht keine baldige Erholung. Zumindest nicht in 2024, sondern erst ab 2025.

Die Jahresbilanz finden Sie in der Januarausgabe der FARBE UND LACK.

Stimmen aus der Branchen

„Es war ein herausforderndes Jahr! Einerseits eint uns in der Industrie und mit unseren Kunden ein Umsatzrückgang quer durch alle Branchen und andererseits nahm der Inflationsdruck noch einmal zu und kaskadiert nun, je nach Industrie, in Form von zeitverzögerten und zum Teil massiven Teuerungen bei allen energieintensiven Produktionen – von Rohstoffen bis hin zu Schließungen ganzer Werke und nicht zuletzt ungewöhnlich hohen Payroll-Aufwendungen.“

Clemens Steiner, CEO Tiger Coatings

„Wir blicken auf ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück, das im Vergleich zum Vorjahr von einigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen begünstigt worden ist. So konnten wir beispielsweise von gesunkenen Rohstoffkosten im Vergleich zu dem außergewöhnlich hohen Preisniveau der jüngeren Vergangenheit profitieren – auch wenn sie nicht auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt sind.“Wir blicken auf ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück, das im Vergleich zum Vorjahr von einigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen begünstigt worden ist. So konnten wir beispielsweise von gesunkenen Rohstoffkosten im Vergleich zu dem außergewöhnlich hohen Preisniveau der jüngeren Vergangenheit profitieren – auch wenn sie nicht auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt sind.“

Dr. Uta Holzenkamp, Leiterin des Unternehmens-
bereichs Coatings BASF

„Im Rückblick auf das Jahr 2023 freuen wir uns, über eine signifikante Erholung in der Rohstoffversorgung berichten zu können, die eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Trotz der politischen Herausforderungen und der hohen Energiekosten, die insbesondere die chemische Industrie betreffen, konnten wir eine verbesserte Verfügbarkeit von vielen Rohstoffen feststellen.“

Marcel Prieto, Geschäftsführer Lignocolor

Alle Stimmen lesen Sie in der Januarausgabe der FARBE UND LACK.

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