IVK: Lieferketten-Stabilisierung nach Havarie kann dauern

Die deutsche Klebstoffindustrie befürchtet eine weitere Verschlechterung der bereits sehr angespannten Rohstofflage durch Frachter-Havarie im Suezkanal.

Brenntag übernimmt Solventis Group, ein Distributionsunternehmen für Glykole und Lösungsmittel mit wichtigem Hafenzugang in EMEA.
Brenntag gibt die Eröffnung seines neuen Mischwerks in Vietnam bekannt. Bildquelle: distelAPPArath - Pixabay (Symbolbild).

Bei aktuell guter Nachfrage nach Klebstoffen sieht sich die deutsche Klebstoffindustrie mit Lieferengpässen bei Schlüsselrohstoffen sowie bei der Spezialchemie konfrontiert. Auslöser dafür ist die Kombination einer aktuell gestiegenen weltweiten Nachfrage nach Rohstoffen mit gleichzeitigen Ungleichgewichten und Verzögerungen in der globalen Liefer- und Logistikkette sowie Anlagenstillstände bei einigen europäischen und US-amerikanischen Chemieherstellern.

Schlüsselrohstoffe nur eingeschränkt verfügbar

Bereits vor den Anlagenstillständen war die Verfügbarkeit von Schlüsselrohstoffen eingeschränkt. Der Wintereinbruch in den südlichen Bundesstaaten der USA verschärfte die Lage, da dieser zum Ausfall eines großen Teils der US-amerikanischen Raffineriekapazität sowie der dortigen Chemieproduktion geführt hat. Die Lage könnte nun durch die Havarie des Frachters „Ever Given“ im Suezkanal weiter verschärft werden.

In Folge der Ereignisse sind auch die Lieferketten der deutschen Klebstoffindustrie bei guter Auftragslage in Mitleidenschaft gezogen. Nach Einschätzung des Industrieverbands Klebstoffe (IVK) wird es Wochen bis Monate dauern, bis die Lieferketten wieder stabilisiert und entstandene Lieferverzögerungen ausgeglichen sind.

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