Interview: „Putz muss intelligenter, kommunikativer und reaktiver werden

Im modernen Stadtbild spielt der gute alte Putz nicht mehr die Rolle, die er in der Vergangenheit hatte. Warum das so ist und wie sich daran etwas ändern lässt wurde jüngst von einer Studie untersucht. Im Interview erklärt Detlef Gysau von der Fachgruppe Putz & Dekor.

Was muss der Putz von morgen können? Eine menge -

Wie kam es zu der Zusammenarbeit von VdL und „renderingCODES“? 

Detlef Gysau: Das traditionelle Baumaterial Putz steht im Haus- und Städtebau durch andere Baumaterialien wie Glas, Stahl und Beton unter großem Druck. 2014 hat sich die Fachgruppe Putz & Dekor gefragt, warum für Architekten und Planer der Putz häufig nur die „B-Variante“ für die Gestaltung von Fassaden ist. Die führenden Produzenten von Fassaden- und Innenputzen sowie die zugehörigen Rohstoffhersteller beauftragten daher die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, Antworten darauf zu finden. Unter Leitung von Prof. Markus Schlegel und mit Akteuren aus Architektur, Industrie und Handwerk wurden sie in dem umfassenden Forschungsprojekt „renderingCODES“ bearbeitet.

Detlef Gysau

Detlef Gysau, Fachgruppe Putz & Dekor im VdL.

Welche Anforderungen wird der Putz der Zukunft an die Unternehmen stellen?

Gysau: Der Putz der Zukunft muss sich den heutigen Anforderungen und Erwartungen der Gesellschaft und der Planenden an Fassadengestaltung stellen. Ein Ergebnis der Studie ist, dass Putz „intelligenter, kommunikativer und reaktiver“ werden muss. Es werden neue Systeme gebraucht, die flexibel mit ausreichend technischen und werkstoffkompatiblen Schnittstellen auf das Thema Industrie 4.0 und Robotik eingehen. Für die Unternehmen wurden die Themen in sechs Feldern zusammengefasst: 1. die vernetzte Putz-Fassade, 2. Individualisierung Robotik, 3. modulares und reversibles Bauen und Gestalten, 4. Multifunktionsmaterial, authentisch, ästhetisch, flexibel, 5. grüne Fassade und Natur, 6. Tradition, Identität und Authentizität.

Welche Unterstützung bietet der VdL dabei?

Gysau: Der VdL hat das Projekt über Jahre maßgeblich finanziert und vorangetrieben. Auch nach Fertigstellung der Studie und Präsentation auf der FAF versteht sich vor allem die Fachgruppe Putz & Dekor als Motor, um Putze als attraktiven zeitgemäßen Bau- und Dekorstoff für Fachwelt, Architektur und Medien positiv darzustellen.

Weitere Informationen unter: www.putz.de

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