Interview: Nachhaltigkeit stärken

Die WirtschaftsWoche hat Schulz Farben als einen der 50 nachhaltigsten Mittelständler ausgezeichnet. Wir sprachen mit den Geschäftsführern Michael Schulz und Andreas Spieß über Umweltschutz und soziale Maßnahmen im Unternehmen.

Michael Schulz und Andreas Spieß Quelle: Schulz Farben

Was steht bei Ihnen für Schutz der Umwelt im Fokus?

Michael Schulz und Andreas Spieß: Wir konzentrieren uns bei dem Thema Umwelt auf die wesentlichen Stellhebel, die wir als produzierendes Industrieunternehmen haben: das ist der Produktionsprozess mit den vor- und nachgelagerten Prozessen. Hier steht ein umweltschonender Ressourceneinsatz im Fokus, den wir z.B durch unsere effiziente Mofa („modulare Farbenfabrik“), neue Molchanlagen oder unsere hausinterne Kläranlage erzielen – wir sparen so Wasser und verwerten das entstehenden Abwasser sinnvoll. Aber auch schon zu Beginn der Wertschöpfungskette – bei der Entwicklung von Rezepturen – setzen wir u.a. auf durch Massenbilanzierung produzierte Rohstoffe oder forcieren bei der Produktkonfiguration den erhöhten Einsatz von Recyclatgebinden. Wir möchten aktiv unseren Beitrag zur C02-Reduktion leisten. Mit unserem Logistik-Neubau und der Werkrestrukturierung verpflichten wir uns zu Energieeffizienz und damit reduziertem CO2-Ausstoß: Angefangen bei den effizienten Produktionsmaschinen hin zur LED-Beleuchtung.

Nicht nur Umwelt findet bei der Auszeichnung Beachtung, sondern auch Soziales und Governance. Wie adressiert Schulz Farben diese Aspekte?

Schulz und Spieß: Der wichtigste Garant für unseren Erfolg sind unsere Mitarbeitenden. Deshalb liegen uns Arbeits- und Gesundheitsschutz besonders am Herzen. Durch geschlossene Produktionssysteme reduzieren wir signifikant die Staubbelastung für die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz, im Logistikbereich setzen wir auf modernste Flurförderfahrzeuge um die körperliche Belastung und Unfallgefahr weitgehendst zu reduzieren und wir setzen TÜV-zertifizierte Systeme für regelmäßige Unterweisungen und Schulungen ein. Um unsere internationalen Mitarbeitenden bestmöglich zu integrieren, bieten wir Deutschkurse an und übersetzen Schulungsmaßnahmen in die am häufigsten im Unternehmen vertretenen Sprachen. Und natürlich setzen wir uns proaktiv bereits mit den Anforderungen des Lieferkettengesetzes auseinander, welches für uns noch nicht bindend, uns aber ein Anliegen ist. So haben wir z.B. ein professionelles Beschwerdemanagement mithilfe einer benutzerfreundlichen, mehrsprachigen Software installiert und ausgerollt.

Gibt es noch weitere Pläne für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen?

Schulz und Spieß: Auch weiterhin wird der Fokus auf unsere wesentlichen Hebel wie Abfallreduktion, optimierter Ressourcenverbrauch und Einsparungen von CO2-Emissionen sowie der Arbeitssicherheit liegen. Wir werden hier das Thema „Messung“ weiter vorantreiben und unsere Zielsetzungen durch unseren hausinternen und spezifischen CSR-Index mit relevanten KPIs angelehnt an die Berichtsstandards des GRI (Global Reporting Initiative) konkretisieren.

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