Kansai Helios Präsident im Interview: „Es bleibt abzuwarten, ob weitere Akquisitionen folgen werden“

Kansai Helios hat im Februar die Weilburger Coatings und somit das gesamte Industrielackgeschäft der Grebe Holding erworben. Dietmar Jost, Präsident und Executive Director von Kansai Helios, gibt Einblicke in die Akquisition und erklärt, warum das Segment Industrie- und Schienenfahrzeuglacke so attraktiv für das Unternehmen ist.

Dietmar Jost ist Präsident und Executive Director von Kansai Helios.
Dietmar Jost ist Präsident und Executive Director von Kansai Helios.

Kansai Helios hatte zuletzt mehrere Akquisitionen im Bereich Industrie- bzw. Schienenfahrzeuglacke getätigt. Sind weitere Übernahmen in diesen oder anderen Segmenten geplant?

Dietmar Jost: Wir haben in jüngster Vergangenheit bereits Akquisitionen mit einem Teil von der Beckers Group und der Firma Westdeutsche Farben (Wefa) im Bereich Industrie- bzw. Schienenfahrzeuglacke unternommen.

Als Teil von Kansai Paint folgen wir derselben Wachstumsstrategie: „Good to Great“. Diese Strategie sieht sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum vor. Unsere Gruppe hat sich in vielen Bereichen zu einem starken Marktteilnehmer entwickelt und selbstverständlich möchten wir diese Positionen auch in Zukunft weiter stärken und wenn möglich ausbauen. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Akquisitionen folgen werden.

Aus welchen Gründen investiert das Unternehmen so stark im Bereich Schienenfahrzeuglacke?

Jost: Das Segment ist für uns vielversprechend. Es wird erwartet, dass der Schienenverkehr aufgrund der Sauberkeit und Umweltfreundlichkeit das Rückgrat der zukünftigen Mobilität in der Welt sein wird. In diesem Segment haben wir uns den guten Ruf als Systemanbieter erarbeitet und können Kunden umfassende Produktlösungen unterschiedlicher Lacktechnologien anbieten. Es gibt für uns keinen Grund, nicht in den Bereich zu investieren.

Wie wird die Weilburger Coatings in das Unternehmensgeflecht eingebunden? Bleibt Weilburger ein eigenständiges Unternehmen in der Gruppe oder wird es komplett in Kansai aufgehen?

Jost: Der Grund für diese Übernahme ist, dass wir uns weiterentwickeln und gemeinsam wachsen wollen. Es gibt viele Synergien zwischen Kansai Helios und Weilburger, die wir zu unserem gegenseitigen Vorteil nutzen wollen. Wir beabsichtigen, unsere Kräfte in allen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit zu bündeln. In der Forschung und Entwicklung werden wir bei zukünftigen Innovationen zusammenarbeiten.

Wir werden unsere Präsenz in Deutschland ausbauen und auch außerhalb Europas, etwa in Brasilien, Indien und China, eine globale Präsenz aufbauen. Darüber hinaus wollen wir unter anderem unsere Vertriebsnetze gemeinsam nutzen, von gemeinsamen Rohstoffeinkäufen profitieren und zusätzliche Produktionskapazitäten und Lagermöglichkeiten ausschöpfen.

Zusätzlich werden wir unsere Kräfte in der ESG-Entwicklung bündeln. Die Identität mit dem vertrauten Namen Weilburger, dem gesamten Erscheinungsbild, den Produkten, und den dazugehörigen Untermarken bleibt unverändert.

Sind Änderungen am Produktportfolio geplant? Ihr Unternehmen hat bereits eine ganze Reihe an Produkten in gleichen Märkten wie Weilburger.

Jost: Alle Produkte werden so verfügbar sein und produziert werden, wie man es von Weilburger gewohnt ist. Mehr noch, innerhalb der Kansai Helios Gruppe werden wir in der Lage sein, unser Produkt- und Serviceangebot zu erweitern.

Darüber hinaus werden wir durch die Kombination des Know-hows von beiden Unternehmen an neuen fortschrittlichen Systemlösungen arbeiten.

Derzeit arbeiten etwa 600 Menschen bei Weilburger, soll diese Zahl gehalten werden oder ist im Zuge der Übernahme ein Abbau geplant?

Jost: Wir planen, das gesamte operative Geschäft wie bisher weiterzuführen, und damit auch das Team und alle üblichen Ansprechpartner unverändert zu lassen.

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