Industrie 4.0 in aller Munde

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Das nämlich ist Schwerpunkt der Hannover Messe 2017, die in dieser Woche in der niedersächsischen Hauptstadt stattfindet (übrigens auch unser Verlagssitz). „Aufbruch in die vernetzte Industrie“ lautet der Slogan der diesjährigen Leistungsschau. Was es dort spannendes aus Sicht der Lackindustrie zu sehen gibt, lesen Sie hier.

Warum nun aber Industrie 4.0, wage ich in diesem Kontext zu fragen. Oder können Sie aus dem Ärmel schütteln, wofür hier die 4 steht?

Ich habe mich einmal schlau gemacht:

Kurz gesagt:

Industrie 1.0 = Beginn der Massenproduktion durch Maschinen

Industrie 2.0 = weitere Automatisierung durch Einführung der Elektrizität

Industrie 3.0 = Weitere Automatisierung durch Elektronik und IT

Industrie 4.0 = Moderne Technologie und Produktion im Zeitalter der digitalen Revolution

In unser Regionalzeitung gab es auf den Sonderseiten zur Hannover Messe jetzt ein Glossar, das dem „normalen“ Leser die gängigen Schlagworte erklärte. Was bedeutet eigentlich Industrie 4.0? Was hat es mit dem „Internet der Dinge“, „künstlicher Intelligenz“, „Virtual Reality“ und „Augmented Reality“ auf sich? Ich muss gestehen, dass ich die Erklärungen äußerst hilfreich fand, auch wenn ich seit geraumer Zeit mit diesen Begriffen konfrontiert werde und eigentlich weiß, um was es sich jeweils handelt.

Auf der jüngsten European Coatings Show spielten Digitalisierung und Internet der Dinge schon eine stärkere Rolle als noch zwei Jahre zuvor.

Zwei subjektiv gewählte Beispiele:

Am Evonik-Messestand konnten die Besucher via 360-Grad-Video virtuell in die neue High-Throughput-Equipment-Anlage (HTE) eintauchen. Mit der HTE-Anlage testet das Unternehmen Lackrezepturen vollautomatisch und verkürzt die Suche nach der optimalen Formulierung.

Yaveon und Daenet präsentierten auf der ECS die Vorzüge der Microsoft „HoloLens“ für die Farben- und Lackindustrie. Damit können Fertigungsaufträge in Echtzeit in der „Mixed Reality“ bearbeitet werden. Mit der „HoloLens“ wird der Produktionsraum virtuell mit mobilen Terminals und 3D-TouchPoints ausgestattet, die sich beliebig im Raum verteilen lassen und sich bei Bedarf mit dem Anwender bewegen. Eine einfache Gestensteuerung ist auch mit schweren Handschuhen möglich. So wird die direkte Erfassung aller Vorgänge in Echtzeit möglich.

In zwei Jahren wird es in Nürnberg sicherlich weitere solcher Beispiele geben.

Auf der Hannover Messe haben die Themen Digitalisierung und Automatisierung traditionell einen anderen Stellenwert. „Handzahme und günstige Industrieroboter“ spielen hier einem Bericht zufolge eine Hauptrolle. So ging auch Kanzlerin Angela Merkel beim traditionellen Eröffnungsrundgang über die Messe u.a. mit einem Roboter auf Tuchfühlung – wie auch schon in vorigen Jahren.

Und sicher sind oder waren auch viele Mitarbeiter von Lack- oder Druckfarbenherstellern in diesen Tagen in Hannover, um neue Lösungen aus den Bereiche Industrie 4.0 in der Praxis, Digital Factory oder Smart Materials & Coatings kennen zu lernen. Mich würde interessieren, was Sie mit nach Hause nehmen und welche Lösungen Sie in Ihrem Unternehmen gerne umsetzen würden. Schreiben Sie mir!

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