Holzlacke: Wachstum in Stufen
Über die weitere Entwicklung des Marktes für Holzlacke gibt es unterschiedliche Zahlen in den verschiedensten Studien. Vor allem die zunehmende Urbanisierung in vielen Teilen der Welt und die Erholung im Haus- und Wohnungsbau lassen positiv in die Zukunft blicken. Die Markforscher von Markets and Markets (MaM) ermittelten für das Jahr 2016 bereits eine Marktgröße von knapp 9,95 Mrd. EUR. Diesen Wert berechnete das Unternehmen anhand des Bedarfs an Bindemitteln für Holzbeschichtungen. Diesen Markt schätzt MaM für 2016 auf 2,98 Mrd. EUR ein. Bindemittel machen im Wert etwa 30% bei Holzlacken aus. Auf dieser Grundlage ergibt sich der Wert von knapp 10 Mrd. EUR. Bis zum Jahr 2021 erwarten die Marktforscher von MaM, dass der Markt für diese Bindemittel jährlich um durchschnittlich 5,4% wächst. Demnach ergibt sich ein Marktwert für 2012 von 3,83 Mrd. EUR. Geht man hier nun erneut von den 30% aus, ergibt sich ein Marktwert für Holzlacke von etwa 12,6 Mrd. EUR.
Region Asien-Pazifik ist und bleibt der größte Markt im Wert und Volumen
Regional betrachtet zeigt der Markt für Holzlacke ein bekanntes Bild der gesamten Farben- und Lackbranche. Der mit Abstand größte und damit auch wichtigste Markt für Holzlacke liegt in der Region Asien-Pazifik. Hier sind sich die Marktforschungsunternehmen relativ einig und sprechen der Region ein Anteil um die 60% des globalen Holzlackmarktes zu. Nimmt man die Zahlen von Orr & Boss als Grundlage, machen die 5,25 Mrd. EUR einen Anteil von 61% am Gesamtwert aus und die knapp 1,7 Mrd. Liter entsprechen 65% der gesamten Menge an Holzlacken. Vorsichtige Schätzungen sehen eine Zunahme von etwa 13% im Volumen und knapp 15% im Wert pro Jahr für die kommenden Jahre in dieser Region.
Hinter Asien-Pazifik folgt Europa als zweitgrößter Absatzmarkt für Holzlacke. Orr & Boss sieht den Anteil bei knapp über 20% vom Gesamtmarkt für Holzlacke. Die 555 Mio. Liter entsprechen einem Anteil von 21% und der Wert von 2,17 Mrd. USD entsprechen 23%.
Lösemittelhaltige Systeme dominieren auch in Zukunft im Markt
Der größte Teil aller Holzlacke ist weiterhin lösemittelbasiert. Die Schätzungen der Marktforscher sind sich in diesem Punkt ebenfalls relativ einig und und sehen Anteil bei etwa 60 bis 70% am Gesamtvolumen. Konventionelle lösemittelhaltige Systeme nehmen mit über 40% die Spitzenposition ein. Gut ein Viertel entfällt auf High-Solid Lösemittellacke. Wässrige Systeme und strahlenhärtende Lacke erzielen zusammen knapp 30%. An dieser Aufteilung wird sich auch in den kommenden Jahren nur wenig ändern. Die marginalen Veränderungen, zugunsten der wässrigen und UV-Systeme, erfolgt durch eine Verlagerung hin zu umweltverträglicheren Produkten. Dieser Prozess ist vor allem in Europa und Nordamerika zu erkennen. In diesen Regionen ist der Anteil umweltverträglicherer Lacksysteme höher als etwa in Asien-Pazifik. Da diese Region, in Bezug auf Holzlacke, aber die größte ist, hat der Anteil lösemittelhaltiger Systeme einen größeren Einfluss auf den Gesamtmarkt.
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