Geben wir die privaten Werte an der Unternehmenstür ab?

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Bauernhof versus Discounter

An manchen Tagen nehmen wir die Schale Pommes vom Imbiss um die Ecke, ohne zu wissen, ob das Fett einwandfrei ist. An anderen Tagen suchen wir das Wort Bio für unseren Einkauf. Manchmal denken wir sehr darüber nach, ob wir lieber auf dem Markt einkaufen gehen sollten, dem Bauern um die Ecke, aufgrund der örtlichen Unterstützung Ihr Vertrauen schenken oder einem der großen Handelshäuser einen Besuch abstatten. Ja, so sind wir Menschen, keine Frage. Nicht immer konsequent, aber manches Mal doch sehr politisch korrekt.

Privates Handeln versus Geschäftsgebaren?

Aber was ist mit dem Geschäftsmenschen in uns? Zählen in der Chemie Zielerreichungsgrade mehr, als zu wissen, unter welchen Umweltbedingungen die Polymere hergestellt wurden? Verteidigen wir den Einkauf vom Kleinlieferanten in der Nähe auch so wie den Landwirten, wo wir am Wochenende einkaufen gehen? Während wir für Bio-Lebensmittel mal mehr mal weniger vom hart verdienten Lohns ausgeben, ist es im geschäftlichen Bereich wesentlich schwieriger. Geld regiert die Welt, keine Frage. Und da scheitern die privaten Vorsätze und die naive Hoffnung durch Veränderung im Kleinen im Großen etwas zu bewirken. Und ich habe das Gefühl: Je mehr Einfluss der Einzelne auf das Unternehmen durch die Karrierestufe hat, desto mehr ist die Wirtschaftlichkeit wesentlicher, als die persönliche Einkaufsmentalität. Wobei das Eine doch das andere nicht ausschließen muss.

Mut zu privaten Werten auch im Job!

Eine private Meinung, gerade was den Informationsgehalt von Lebensmitteln angeht auch auf das berufliche Handeln umzusetzen, erscheint mir, ist verpönt, weil es anscheinend nicht in das Bild der Seriösität passt. Andersherum gesagt: Der Bioeinkauf am Wochenende ist der Erzählung zum Technoclubbesuch gleichzusetzen. Ich glaube, dass dieses Bild trügerisch ist. Denn wir verlieren nicht, wenn wir unseren eigenen Werten treu bleiben, zugegebenermaßen auch fehlerhaft dabei sind. Es ist allerdings eine Offenheit und damit Mut notwendig. Das sind andere Tugenden, die ich gerne in Ihnen wachrütteln mag.

Die private Sonja Specks

Ich persönlich gehe zum Beispiel gerne auf 20er-Jahre Parties, tanze dort, trinke auch Sekt-Aperol. Kaufe Bio ein, unterlasse es aber auch in vielen Momenten, wie Zeitnot, Ortswechsel oder Genusslust. Ja, mich gibt es auch privat – ich erzähle Ihnen gerne mehr davon. Auch wenn ich bemerken muss, dass es mir schwer fällt diese Zeilen in die Öffentlichkeit in diesem Blog zu setzen. Aber eines weiß ich: Damit verliere ich nicht meine Ziele im Job. Inwiefern ein kompletteres Bild von mir aber auch an meiner Seriösität Zweifel aufkommen lässt, weiß ich nicht. Aber das Risiko um etwas zu verändern muss eingegangen werden, finde ich.

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