Fraunhofer-Institute bieten Orientierung für Industrie-4.0-Umsetzungen
Neue Informations- und Kommunikationstechnologien ziehen immer stärker in den industriellen Alltag ein. Doch wo Großunternehmen bereits erfolgreich die digitale Transformation mitgestalten, fehlt es vor allem mittelständischen Unternehmen oftmals an Orientierung für die Digitalisierung ihrer Wertschöpfungsketten. Dabei bieten Industrie-4.0-Anwendungen besonders dem deutschen Mittelstand den Vorteil, sich als Vorreiter innovativer Lösungen international zu positionieren.
Wie das Thema Industrie 4.0 im weltweiten Vergleich wahrgenommen wird und wie eine erfolgreiche Projektbearbeitung ganz konkret aussieht, zeigen die Ergebnisse der internationalen Kurzstudie „Industrie 4.0 konkret“, die von den Fraunhofer-Instituten für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie für Produktionstechnik und Automatisierung IPA durchgeführt und von der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg herausgegeben wurde. Ziel der Studie war es, vorrangig baden-württembergischen Industrieunternehmen eine Orientierungshilfe zu bieten, um anhand konkreter Umsetzungsbeispiele eigene Industrie 4.0-Anwendungen anleiten zu können.
Technikzentrierte Lösungen in Asien, Ozeanien und den USA
Im Rahmen der Studie wurden 17 Unternehmen unter anderem aus Japan, Taiwan und den USA zu ihren Erfahrungen mit der Umsetzung von Industrie 4.0-Anwendungen im Zeitraum von Mai bis Dezember 2021 befragt.
Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die befragten deutschsprachigen Unternehmen eher menschenzentrierte Technologien einsetzen, während in Asien, Ozeanien und den USA technikzentrierte Lösungen vorherrschen. Auch in der Projektorganisation zeigen sich deutliche Unterschiede. Vor allem ausländische Unternehmen setzen auf spezielle Industrie-4.0-Projektteams.
Erfolgreiche Use-Cases für Industrie-4.0-Lösungen
Auf Basis der Unternehmensbefragung wurden anschließend erfolgreiche Use-Cases für Industrie-4.0-Lösungen identifiziert und in einer Themenlandkarte mit acht Bereichen von der Qualifizierung bis zum vernetzten Produktionssystem abgebildet. Simon Schumacher, Studienleiter am Fraunhofer IPA, sagt zur Themenlandkarte: „Wir haben mit der Themenlandkarte ein im Future Work Lab konzipiertes Framework in die Praxis überführen und in dieser Studie gleich auf Tauglichkeit prüfen können. Die Themenlandkarte bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich mit eigenen Use-Cases an den thematischen Kategorien zu orientieren und eine koordinierte Entwicklung zu initiieren.“
Um die vielseitigen und vor allem unterschiedlichen Vorgehensweisen und Umsetzungsmöglichkeiten der befragten Länder abzubilden, stellt die Studie auch einige Erfolgsrezepte zu internationalen Projekten unterschiedlicher Größen und mit breit aufgestellten Technologieanwendungen vor. Auf Grundlage der identifizierten Industrie-4.0-Use-Cases, der Themenlandkarte sowie der Umsetzungsbeispiele internationaler Industrieunternehmen leitet die Kurzstudie auch ganz konkrete Empfehlungen für die erfolgreiche Einführung von Industrie 4.0 ab und hält weitere Orientierungsangebote für die digitale Transformation baden-württembergischer Unternehmen bereit.
Weitere Informationen zur Kurzstudie „Industrie 4.0 konkret“ und die Studie zum Download finden Sie auf der Website des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA.