Farben- und Lackindustrie unterstützt Kampf gegen Corona-Pandemie

Die internationale Farben- und Lackindustrie zeigt Solidarität und Pragmatismus in Zeiten der Not. Zahlreiche Rohstofflieferanten und Lackhersteller unterstützen aktiv Maßnahmen zur Bekämpfung der durch den Corona-Virus verursachten Pandemie.

Viele Unternehmen innerhalb der Lackindustrie unterstützen die gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung der durch den Corona-Virus verursachten Pandemie. Bildquelle: nehopeleon - stock.adobe.com

Viele Unternehmen innerhalb der Lackindustrie unterstützen die gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung der durch den Corona-Virus verursachten Pandemie. Bildquelle: nehopeleon - stock.adobe.com

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Wir haben uns umgeschaut, wie einzelne Akteure der Lackindustrie die gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung der Pandemie unterstützen. Es gibt viele Beispiele für die unkomplizierte Unterstützung von Menschen und Institutionen, die während der Corona-Krise Desinfektionsmittel oder andere Hilfsmittel benötigen.

ECHA, die Europäische Chemikalienagentur, unterstützt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission die EU-Mitgliedstaaten und die Industrie bei der Bekämpfung des Desinfektionsmittelmangels, der in mehreren EU-Mitgliedstaaten zu einem kritischen Thema geworden ist.

Verfügbarkeit von Alkoholen begrenzt

Laut ECHA scheint der wichtigste begrenzende Faktor die Verfügbarkeit der in diesen Biozid-Produkten verwendeten Wirkstoffe zu sein – insbesondere Isopropanol, 1-Propanol und Ethanol. Die ECHA arbeitet zusammen mit der Kommission an Sondervereinbarungen, um Mitgliedstaaten und Unternehmen dabei zu unterstützen, so schnell wie möglich mehr Desinfektionsmittel auf den Markt zu bringen.

Gesundheitseinrichtungen, die in einer Notlage sind, und alle Unternehmen oder Institutionen, die zur Behebung des Problems beitragen wollen, können sich ab sofort unter der Internetadresse https://notfalldesinfektion.vci.de registrieren. Der digitale Marktplatz des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) ermöglicht es Anbietern von formulierten Händedesinfektionsmitteln oder von Rohstoffkomponenten, aber auch von Gebinden und Dienstleistungen, mit den Abnehmern bundesweit in Kontakt zu treten.

In einem Interview mit dem Familienunternehmen Remmers erfuhren wir, wie kurzfristig Kapazitäten für die Produktion von Desinfektionsmitteln bereitgestellt werden können.

Aber es gibt viel mehr Rohstofflieferanten und Farbhersteller, die Hilfsmaßnahmen anbieten

Um nur einige zu nennen:

Perstorp hat mit der Großproduktion von Händedesinfektionsmitteln und Flächendesinfektionsmitteln für das schwedische Gesundheitswesen begonnen – zum Selbstkostenpreis. Mit einer Kapazität von über 2 Millionen Litern pro Monat soll der derzeitige Mangel an Desinfektionsmitteln auf nationaler Ebene behoben werden.

Allnex stellte den Kontakt zu DFG-Bonitas her, dem größten ambulanten Intensivpflegeanbieter Deutschlands. Es stellte sich heraus, dass DFG-Bonitas dringend 3.600 Liter Händedesinfektionsmittel pro Monat suchte. Am 1. April war die erste Charge des Handdesinfektionsmittels (260 kg) verpackt und bereit für den Versand an DFG-Bonitas.

Die BASF beliefert den Staat New Jersey und New York kostenlos mit Handdesinfektionsmittel, das im Werk des Unternehmens in Washington, New Jersey, hergestellt wird. Im Rahmen der Aktion „Helping Hands“ spendet die BASF 100 Millionen Schutzmasken an die Bundesrepublik Deutschland. Außerdem spendet das Unternehmen 1 Million Masken an das Land Rheinland-Pfalz.

Clariant unterstützt den Freistaat Bayern in der Korona-Krise mit der Produktion von rund zwei Millionen Litern Desinfektionsmittel pro Monat. Das Desinfektionsmittel wird direkt oder über Partner an regionale Krankenhäuser und andere zentrale Einrichtungen in Bayern geliefert.

Covestro liefert unter anderem Rohstoffe für die Herstellung von Produkten wie Medizinprodukte, Schutzbrillen für medizinisches Personal und Krankenhausmatratzen. Diese werden an Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in der Nähe der Werke in zahlreichen Ländern verteilt.

Die MC-Bauchemie hat der deutschen Stadt Bottrop ein Ostergeschenk gemacht und 500 Liter Desinfektionsmittel gespendet. Bürgermeister Bernd Tischler nahm von den Vertretern des Unternehmens eine Palette von 100 Behältern mit je 5 Liter Desinfektionsmittel auf dem Firmengelände entgegen.

Dörken hat die Initiative #paintanddonate ins Leben gerufen. Das Unternehmen hat ein Produkt mit sämtlichem Zubehör zusammengestellt, damit man seinem Zuhause einen neuen Anstrich verpassen kann, ohne das Haus zu verlassen. Mit wenigen Klicks kann man die Box bestellen. Nach dem „pay what you like”-Prinzip gibt man anschließend einen Betrag an, den man selbst bestimmt. Der Nettoerlös wird 1:1 an den Corona-Nothilfefonds des Deutschen Roten Kreuzes weitergegeben.

Seit Anfang April produziert der österreichische Farbenhersteller Adler in Schwaz hochwertiges Desinfektionsmittel. Mehrere tausend Liter wurden bereits abgefüllt und ausgeliefert. Das Unternehmen spendet zwei Tonnen an Pflegeheime und soziale Einrichtungen in Schwaz

Asian Paints hat ca. 420.000 EUR für den Covid-19-Hilfsfonds zugesagt. Der Beitrag wird sowohl in den zentralen als auch in andere staatliche Nothilfefonds zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie fließen.

Der Farben- und Lackhersteller Mipa füllt im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung dringend benötigtes Desinfektionsmittel ab.

Die Teknos-Tochtergesellschaft Teknos Feyco in Liechtenstein hat beschlossen, einen aktiven Beitrag zur Unterstützung der Versorgungslage zu leisten. Das Unternehmen produziert daher seit einigen Jahren ein eigenes Desinfektionsmittel und vertreibt es zum Selbstkostenpreis an Unternehmen und Institutionen in der Region.

Auch der luxemburgische Farbenhersteller Peintures Robin stellt Händedesinfektionsmittel her. Das Unternehmen hat bereits Anfang März Isopropyl- und Ethylalkohol aufgekauft. Diese benötigt das Unternehmen auch für seine Farbenproduktion. Angebote gingen an die Ministerien für kleine und mittlere Unternehmen und für Gesundheit. Es folgte ein Großauftrag des Gesundheitsministeriums. Die Tageskapazität beträgt 20.000 Liter.

Der Farbhersteller Hesse Lignal aus Hamm reagierte auf den aktuellen Notfall und produziert nun auch Desinfektionsmittel. Die Stadt Hamm verwaltet die Mengen der Desinfektionsmittel und verteilt sie an öffentliche Einrichtungen, die sie dringend benötigen. Das Familienunternehmen hat bereits die ersten 1.000 Liter produziert und zum Selbstkostenpreis an die Stadt Hamm weitergegeben.

Sind Ihnen weitere Hilfsaktionen bekannt? Lassen Sie es uns wissen!

Wir sind sicher, dass es zahlreiche weitere Unternehmen gibt, die die gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung des Corona-Virus unterstützen. Wenn Sie an solchen Unternehmungen beteiligt sind oder uns darauf aufmerksam machen möchten, schreiben Sie einen Kommentar unter diesem Artikel!

                                                                                                                    Kirsten Wrede

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