Evonik will sich im Umbau von Hunderten Mitarbeitenden trennen

Der Spezialchemiekonzern will Randbereiche mit einem Umsatz von EUR 350 Millionen verkaufen. Evonik konzentriert die Segmente Coating & Adhesive Resins und Health Care aufs Kerngeschäft.

Evonik-Chef Christian Kullmann: Der Konzern soll sich auf margen- und wachstumsstarke Geschäfte in der Spezialchemie konzentrieren – und sich von Hunderten Mitarbeitenden trennen. Quelle: evonik

Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik will nach eigenen Angaben zwei seiner Bereiche auf Wachstum trimmen und sich dazu auch von Geschäften trennen. Die Sparten Coating & Adhesive Resins sowie Health Care würden auf ihre jeweiligen Kerngeschäfte konzentriert.

„Für die Geschäfte außerhalb dieser Kerne werden verschiedene Lösungen umgesetzt“, kündigte der Konzern an. Sie könnten an neue Eigner weitergegeben oder auch eingestellt werden. Betroffen seien insgesamt Geschäfte mit einem Umsatz von rund EUR 350 Millionen und Hunderten von Mitarbeitern. „Wir werden unsere Ressourcen aller Art auf unsere stärksten Geschäfte ausrichten“, sagte Evonik-Chef Christian Kullmann. Von anderen Geschäften werde sich Evonik trennen.

Im Bereich Health Care werde sich Evonik auf die Wachstumsbereiche Lipide für mRNA- und Gentherapien, Systeme zur Freisetzung von Wirkstoffen und Inhaltsstoffe für Zellkulturen konzentrieren. Die Produktion von Ketosäuren für Pharma-Anwendungen im hessischen Hanau solle Ende 2025 eingestellt werden. Betroffen seien rund 260 Menschen. Zwei weitere Standorte in Frankreich und China sollen verkauft oder in Partnerschaften eingebracht werden.

Mehrere Bereiche stehen zum Verkauf

Der Bereich Coating & Adhesive Resins solle sich auf flüssige Polybutadiene als Additive etwa für Kleb- und Dichtstoffe oder Autoreifen sowie Spezial-Acrylate für die Medizintechnik und Verpackungsindustrie ausrichten. Andere Bereiche würden zum Verkauf gestellt. Evonik will sich auf margen- und wachstumsstarke Geschäfte in der Spezialchemie ausrichten.

Der Konzern hatte sich bereits in der Vergangenheit von Einheiten getrennt, aktuell steht auch das intern C4-Verbund genannte Geschäft mit über 1000 Mitarbeitenden zum Verkauf. Im Rahmen des aktuellen Umbaus soll das Polyolefine-Geschäft mit einem Umsatz von etwa EUR 100 Millionen und rund 150 Beschäftigten in den Bereich C4-Chemie überführt werden – und steht damit ebenfalls zum Verkauf.

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