Evonik und Wynca gründen Joint Venture
Dieses Produkt findet in transparenten Silikonen, Lacken und Farben, modernen Kleb- und Dichtstoffen sowie nicht brennbaren, hochleistungsfähigen Isolationsmaterialien Anwendung. Das Joint Venture, Evonik Wynca (Zhenjiang) Silicon Material Co., Ltd., plant den Bau einer Produktionsanlage für pyrogene Kieselsäure im Zhenjiang New Material Industry Park (Jiangsu Provinz, China) und investiert dabei einen Betrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Anlage mit einer veranschlagten jährlichen Produktion von 8.000 Tonnen soll im Jahr 2021 in Betrieb genommen werden. Das Gesamtvorhaben bedarf aktuell noch der Genehmigung entsprechender Unternehmensorgane und der zuständigen Behörden.
Der weltweite Markt für pyrogene Kieselsäure wächst mit etwa 5 % und zeigt somit ein stärkeres Wachstum als die Weltwirtschaft. Das Marktwachstum für pyrogene Kieselsäure in China wird von einigen wesentlichen Bereichen angetrieben. Dazu gehört die Silikonindustrie für Kleb- und Dichtstoffe in Gebäuden und Fahrzeugen sowie für Gelbatterien, die unter anderem in elektrischen Fahrrädern zum Einsatz kommen. Das Joint Venture wird das weltweite Evonik-Netzwerk von „Aerosil“-Produktionsstandorten unterstützen. Wynca plant unterdessen, das Geschäft mit silikonbasierten Produkten weiter auszubauen und somit die Vorteile des gemeinsamen Absatzes zu nutzen.
Erster Standort für pyrogene Kieselsäure in China
„Mit diesem Joint Venture können wir auch weiterhin konsequent unser Segment Resource Efficiency stärken. Mit der Übernahme des Kieselsäure-Geschäfts von Huber Silica haben wir unsere Kapazitäten für gefällte Kieselsäure erweitert. Nun erweitern wir unsere Kapazitäten für pyrogene Kieselsäure neben Antwerpen auch mit einer ersten Anlage in China und gehen so den nächsten Schritt auf den attraktiven chinesischen Markt. Wynca ist für dieses Vorhaben ein starker Partner. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit“, sagt Harald Schwager, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries. Gefällte und pyrogene Kieselsäuren gehören zu den „Smart Materials“, einem der vier strategischen Wachstumskerne von Evonik.
Basierend auf Organo-Silizium Verbindungen hat Wynca eine komplette Wertschöpfungskette für Silikon/Silan basierte Produkte aufgebaut: Von der Siliziumherstellung aus Quarzsand über die Monomer-Synthese bis hin zu den Verkaufsprodukten. Das Ergebnis sind die vier großen Produktlinien: Silikonkautschuk, Silikonöl, Silikonharz und funktionelle Silane als Kupplungsmittel. Wynca wird somit zu einem Unternehmen für Organo-Silizium-Verbindungen, das die gesamte industrielle Wertschöpfungskette abdeckt.
Ausweitung im Bereich Organochlorsilane
„Die Kooperation mit Evonik ist eine hervorragende Möglichkeit für Wynca, um sich strategisch weiter in Richtung Endprodukte zu entwickeln und die Mission weiterzuverfolgen, durch „grüne“ Chemie bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Unser Ziel ist es, der Gesellschaft und der ganzen Menschheit zu dienen, indem wir unser Unternehmen im Sinne der Kreislaufwirtschaft und auf ressourcenschonende und umweltfreundliche Weise weiterentwickeln“, so Jianhua Wu, Vorsitzender der Wynca Gruppe.
Wynca weitet die Kapazitäten im Bereich Organochlorsilane aus. Dies ist ein Rohstoff, von dem bis zu 300 kt jährlich für die Produktion von Silikonen verwendet werden. Ein kleiner Teil dieser Kapazitätenerweiterung geht in die Belieferung des Joint Ventures zur Produktion von „Aerosil“. Der Vice President der Wynca Gruppe, Herr Tao Wei, sagt dazu: „Die Anlage des Joint Ventures wird die integrierte Produktionsstruktur des Wynca-Standorts in Zhengjiang verbessern. Evonik bringt marktführende Technologien für pyrogene Kieselsäure in das Joint Venture mit ein. Alle Nebenprodukte, von Wynca wie Trimethylchlorsilan sowie die des Joint Venture, z. B. Salzsäure, werden vollständig wieder verwendet. Somit lässt sich am Wynca-Standort in Zhenjiang eine perfekte Wertstoffrückgewinnung erzielen und es können Synergien bei der Produktion von organischen Silizium-Monomeren, Monochlorsilan und pyrogener Kieselsäure genutzt werden.“
Kürzere Transportwege
„Der Produktionsstandort für Kieselsäure in China wird es uns erlauben, dem chinesischen Markt unsere hochwertigen Produkte mit deutlich kürzeren Transportwegen zur Verfügung zu stellen“, so Johannes Ohmer, Mitglied der Geschäftsführung der Evonik Resource Efficiency GmbH. „Asien und insbesondere China sind wichtige Wachstumsregionen für Evonik. Das neue Joint Venture zeigt mit kontinuierlichen Investitionen und Kooperationen mit lokalen Partnern, wie sehr Evonik dem Geschäftswachstum in China verpflichtet ist“, fügt Claas Klasen, Präsident der Evonik-Region Asien/Nordpazifik, hinzu.