Europäischer Lackmarkt: Unterschiedliche Wachstumsmuster
Von Monique von Dungen, Chem Research
Der europäische Markt für Farben und Lacke wird weiterhin von unterschiedlichen Wachstumsmustern und Antriebsfaktoren bestimmt. Nach der langsamen wirtschaftlichen Erholung der Europäischen Union wird der Markt seit 2015 von den negativen Auswirkungen wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Spannungen, insbesondere in Osteuropa, beeinträchtigt.
Andererseits gibt es auch positive Faktoren, die die europäische Nachfrage nach Farben und Lacken stützen: Ein relativ stabiles Absatzniveau im Verbrauchersegment und ein gesundes Wachstum des Automobilsektors in mehreren EU-Ländern wirken sich sowohl auf die europäische Wirtschaft als auch auf die Nachfrage nach Farben und Lacken positiv aus. Nicht zuletzt erholt sich der Bausektor nach einer langen Rezession allmählich. Investitionen in Wohnungsbau- und Infrastrukturprojekte nehmen zu.
Regionale Märkte
In Europa geht die Nachfrage nach Farben und Lacken zu etwa 70% von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union aus, während Osteuropa einschließlich der GUS und der Türkei 30% beiträgt. Acht Länder machen zusammen fast 80% des europäischen Marktes aus, wobei Deutschland der größte einzelstaatliche Markt ist. Das langsame Wachstum der Nachfrage in Europa ist seit 2015 von unterschiedlichen regionalen Wachstumsmustern geprägt, wobei sich in Südeuropa langsam eine Erholung einstellt.
Außerdem war in Deutschland, Spanien, Schweden, Polen, der Türkei und den mitteleuropäischen Ländern ein überdurchschnittlicher Anstieg der Nachfrage zu verzeichnen. Dennoch wurde das insgesamt moderate Wachstum zu einem großen Teil durch ein Schrumpfen des russischen Marktes aufgehoben.
Bremsende Faktoren
Andere Faktoren, die die Nachfrage nach Farben und Lacken bremsen, sind gesetzliche Bestimmungen zur Senkung des Gehalts an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in den Produkten sowie allgemeine Bemühungen, den Verbrauch von Farben und Lacken zu reduzieren. Aus wirtschaftlichen Gründen werden enorme Bemühungen unternommen, um die aufgewendete Materialmenge je Quadratmeter behandelter Oberfläche zu verringern. Dieses Ziel kann teilweise durch das Auftragen dünnerer Lackschichten erreicht werden, was wiederum durch die Verwendung hochleistungsfähiger Ausgangsmaterialien unterstützt wird. Weitere Einsparungen sind durch geringere Verschwendung bei der Lackapplikation möglich.
Des Weiteren wird das Nachfragewachstum durch den Trend gedämpft, dass Oberflächenbeschichtungen völlig überflüssig werden, zum Beispiel durch die Verwendung alternativer Bau- und Konstruktionsmaterialien, die keine Beschichtung erfordern, etwa rostfreier Stähle oder pigmentierter Kunststoffe, oder durch die Verwendung von Verbundfolien.
Den kompletten Artikel mit weiteren Informationen zu den Endabnehmermärkten und Einschätzungen zu den Produktkategorien lesen Sie in der Septemberausgabe der Farbe und Lack.