Energetisch umrüsten

Rembrandtin Lack wurde Ende des letzten Jahres als eines der 50 energieeffizientesten Unternehmen Österreichs ausgezeichnet. Geschäftsführer Hubert Culik über die Schwierigkeiten für Lackhersteller energieffizienter zu werden und Energie-Projekte bei Rembrandtin.

Hubert Culik -

Wo denken Sie, liegen die Herausforderungen für Lackhersteller, energieeffizienter zu werden?

Hubert Culik: Die Herausforderungen für Lackhersteller im Bereich Energieeffizienz sind vielfältig. Üblicherweise gibt es in der Branche eine große Zahl unterschiedlicher Produkte, was die Vergleichbarkeit der Energiedaten erschwert. Die Firma Rembrandtin Lack in Wien betreibt innerhalb der Kansai Helios Coatings Group seit über einem Jahr ein Projekt mit dem Ziel, den spezifischen Energieeintrag der unterschiedlichen Produkte zu messen. Der spezifische Energieeintrag in einer Tonne Lack ist, verglichen mit den anderen variablen Herstellungskosten, sehr gering, womit sich Investitionen in diesem Bereich nur sehr schwer amortisieren. Zudem ist zu erwähnen, dass durch Kooperation in der Kansai Helios Coatings Group festgestellt wurde, dass das Energieprofil verschiedener Lacktypen sehr unterschiedlich ist. Pulverlack ist, energetisch durch den Herstellungsprozess bedingt, nicht mit Flüssiglack zu vergleichen. Dieser ist wiederum nicht mit der Produktion von Harzen oder Klebern zu vergleichen. Unternehmen, die mehrere Produktionsprozesse nebeneinander ausüben, was nicht ungewöhnlich ist, stehen somit vor der Herausforderung, sinnvolle Kennzahlen zu definieren und gesetzte Maßnahmen durch Schwankungen im Produktprogramm nicht erkennen zu können.

Durch die Nutzung von LED-Leuchten hat Rembrandtin ca. 17.2000 Kilowattstunden pro Jahr einsparen können. Können Sie mehr über das Projekt erzählen?

Culik

Hubert Culik

Geschäftsführer Rembrandtin Lack und CEO der Kansai Helios Coatings Group

Culik: Es wurde in diversen Laboratorien, Verwaltungsräumen und vor allem in den Lägern auf effiziente LED umgerüstet. Dabei wurden größtenteils Leuchtstoffröhren (mit und ohne Energievorschaltgeräte) durch unterschiedliche LEDs ersetzt. Dies werden wir auch in den nächsten Jahren weiterhin verfolgen. Die Amortisation ist, wie bei LEDs üblich, zwischen fünf und zehn Jahren.

Was sind weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Unternehmen bzw. sind weitere Maßnahmen geplant?

Culik: Für dieses Jahr sind Schulungen, um die Bedeutung des Themas den Mitarbeitern näher zu bringen, sowie die Schaffung von Anreizen, um energetische Potenziale zu melden, geplant. Außerdem befinden wir uns in der Planung für die Einführung eines Energie-Monitoring-Systems, wie es in einigen Werken der Kansai Helios Coatings Group bereits im Einsatz ist. Außerdem wird kontinuierlich in moderne, energieeffiziente Anlagen investiert. Derzeit sind bis 2019 Umbauarbeiten im Bereich der Gebäudedächer geplant. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, soll eine PV Anlage in der Größenordnung von 200kWp errichtet werden.

Links zum Thema Energieeffizienz

Zahlreiche Leitfäden zum Thema Energieeffizienz und Klimaschutz finden sich bei der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz
Kleinere und mittelständische Unternehmen, die sich zum Thema Energie beraten lassen möchten, können sich dabei fördern lassen. Mehr zum Förderprogramm und den Voraussetzungen gibt es hier.

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