Einstieg von Sabic bei Clariant verzögert sich
Das saudische Unternehmen Sabic will beim schweizerischen Chemieunternehmen Clariant einsteigen. „Was wir von unseren und ihren Anwälten hören, gibt es keinen grundsätzlichen Grund gegen eine Freigabe,” sagte Clariant-Konzernchef Hariolf Kottmann zur Nachrichtenagentur Reuters. Sabic hatte im Januar einen 25-%-Anteil an Clariant von aktivistischen US-Investoren White Tale übernommen, ist bisher aber noch nicht im Besitz der Aktien. Es handle sich noch um zwei oder drei Länder, darunter Brasilien und Mexiko, in denen die Zustimmung für die Beteiligung fehle. Ohne diese Zustimmung sei der saudi-arabische Chemiekonzern Sabic auch kein Aktionär der Clariant.
Damit droht auch ein Aufschub der eigentlich für Anfang September angekündigten Aktualisierung der Strategie. „Wenn wir die kartellrechtliche Freigabe Anfang September erhalten, brauchen wir mindestens noch vier, fünf, sechs Wochen, um die Gespräche fortzusetzen und etwas mehr Fleisch am Knochen zu bekommen”, erklärte Kottmann.
Saudi-Aramco liebäugelt mit einer Beteiligung an der Chemiefirma Sabic
Sabic habe seines Wissens zufolge weiterhin keine Pläne, die Beteiligung über die 25 %hinaus aufzustocken. „Falls sie ihre Haltung ändern, werden sie uns das wissen lassen”, sagte Kottmann. Solche Überlegungen seien ohnehin verfrüht, bevor die Parteien nicht vertiefte strategische Gespräche geführt hätten. „Aus heutiger Sicht macht es (eine Übernahme) keinen Sinn.”
Unterdessen sorgt auch der neue Großaktionär Sabic für Schlagzeilen: Der Ölriese Saudi-Aramco liebäugelt mit einer Beteiligung an der Chemiefirma. Den möglichen Einstieg des Ölriesen bei Sabic sieht Clariant-Chef Kottmann gelassen und wird im Handelsblatt wie folgt zitiert: „Ich denke nicht, dass das für uns irgendwelche positiven oder negativen Folgen haben wird“. Saudi-Aramco befindet sich laut eigenen Angaben im „frühen Stadium“ der Übernahme von Sabic-Anteilen.