Druckfarben: Neue Rohstoff-Ausschlusspolitik stärkt Arbeits- und Verbraucherschutz

Der europäische Verband der Druckfarbenindustrie (EuPIA) hat die Rohstoff-Ausschlussliste überarbeitet. Durch einen Verwendungsausschluss bestimmter Stoffe, die ein Gefährdungspotenzial für die menschliche Gesundheit aufweisen, sollen Arbeits- und Verbraucherschutz gestärkt werden.

Druckfarben: Neue Rohstoff-Ausschlusspolitik stärkt Arbeits- und Verbraucherschutz. Quelle: Christian Daum/pixelio.de -

Viele Menschen haben wahrscheinlich noch nie etwas von der Rohstoff-Ausschlussliste der europäischen Druckfarbenindustrie gehört. Diese Liste ist allerdings seit 1996 ein zentrales Instrument, um die Arbeitskräfte in Druckfarbenfabriken und Druckereien sowie die privaten Konsumenten vor Gesundheitsgefahren zu schützen.

Freiwillige Selbstverpflichtung

Die Rohstoff-Ausschlussliste legte Regeln für den Verwendungsausschluss bestimmter Substanzen fest, die über die gesetzlichen Beschränkungen in Europa hinausgehen. Die Mitglieder der EuPIA haben sich freiwillig verpflichtet, alle Chemikalien, die auf der Ausschlussliste erscheinen, aus ihren Druckfarbenformulierungen zu verbannen – selbst wenn dadurch die Kosten für die Herstellung steigen.

Neue Strategie beim Ausschluss von Rohstoffen

Die europäische Chemikaliengesetzgebung, insbesondere die REACH-Verordnung, hat zunehmend eine Reklassifizierung der in der EU verkauften Stoffe zur Folge. Der bisherige Ansatz, der sich ausschließlich an der Gefährlichkeit der Stoffe orientierte, könnte kurzfristig negative Auswirkungen auf Druckvorgänge haben. Um auch weiterhin den Mitgliedern klare Empfehlungen geben zu können, mit denen zudem die bestmöglichen Sicherheitsstandards eingehalten werden, hat sich der europäische Druckfarbenverband entschlossen, eine neue Strategie beim Ausschluss von Rohstoffen zu verfolgen.

Auswirkungen neuer Stoffeinstufungen abmildern

Dieser neue Ansatz bewahrt die Eindeutigkeit der alten Ausschlussliste, zieht aber zudem den vorgesehenen Verwendungszweck und die Expositionsszenarien der Stoffe in Betracht. Dadurch wird es möglich, die Auswirkungen neuer Stoffeinstufungen auf die nachgelagerten Industrien in der Wertschöpfungskette abzumildern, wann immer die Substitution eines Stoffes nicht sofort möglich ist, die sichere Verwendung aber nachgewiesen werden kann.

Präventivmaßnahme der Druckfarbenhersteller

Die Ausschlusspolitik versteht sich als eine Präventivmaßnahme der Druckfarbenhersteller im Vorgriff auf offizielle Kontrollen gefährlicher Substanzen unter REACH; sie verdeutlicht die Selbstverantwortung der Industrie und den Wunsch, die höchstmöglichen Standards beim Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu erreichen. Die Anforderungen der neuen Ausschlusspolitik werden regelmäßig vom Technischen Komitee der EuPIA überprüft und angepasst.

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