Dr. Karsten Eller im Porträt: In die Ferne
Von der Atomphysik zur Chemie: „Als Kind bin ich bei meiner Oma auf ein Buch zur Atomphysik gestoßen, welches mich sehr interessiert hat“, erinnert sich Dr. Karsten Eller, Chief Operating Officer bei der Beckers Gruppe. „Zufällig haben wir dann das Thema auch im Chemieunterricht in der Schule behandelt. Seitdem ist meine Begeisterung für Chemie geblieben“. Nach der Schule entscheidet sich der gebürtige Solinger für ein Chemie-Studium an der Technischen Universität Berlin. Im Anschluss verbringt er ein Jahr als Post Doc an der Yale University. „Ich bin für zwei Wochen durch die Staaten getourt, habe Vorträge gehalten und mir die Universitäten angesehen, die sich mit meinem Thema beschäftigen“, erzählt Eller. „Yale hat am besten gepasst und ich habe viel dort lernen können. Es stand jedoch von Anfang an fest, dass ich nicht auf Dauer in den USA bleiben wollte.“ Nach der Zeit als Post Doc und Arbeit für den Energiekonzern Exxon Mobile bewirbt er sich daher zurück nach Europa. Bei der BASF, die er bereits aus einem Kurs vom Studium kennt, wird Eller Laborleiter. Nach mehreren Positionen bei der BASF erhält Karsten Eller 2003 ein Angebot von der Degussa (heute Evonik) als Vizepräsident Strategic Controlling und Marketing für den Bereich Asia Pacific nach Shanghai zu gehen. „Asien hat mich schon immer fasziniert und ich habe die Chance sofort ergriffen“, sagt er. Acht Jahre bleibt er in China. „Asien wird oft als Einheit betrachtet, aber die Länder sind sehr verschieden. Neben China habe ich von Pakistan bis Neuseeland die unterschiedlichsten Kulturen kennenlernen können.“ 2006 übernimmt BASF den Bereich Construction Chemicals der Degussa – Eller kehrt somit zu seinem alten Arbeitgeber zurück.
Zurück nach Berlin
2011 bietet ihm Dr. Boris Gorella, CEO der Beckers Group, den Karsten Eller schon aus Studienzeiten kennt, die neugeschaffene Position des Chief Operating Officers an. „Ich habe nicht lange gezögert, denn es hat mich sehr gereizt, die Stelle von Anfang aufzubauen“, sagt Eller. „Lackchemie war ein ganz neues Gebiet für mich, in das es spannend war, sich einzuarbeiten. „Mich faszinieren die Vielseitigkeit von Lacken, die Technologien und die Möglichkeiten der Modifikation.“ Auch die Globalität der Position bei der Beckers Group schätzt Karsten Eller sehr. Für den Lackhersteller mit Hauptsitz in Berlin begleitet der Chief Operating Officer zahlreiche Expansionsprojekte, unter anderem in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Einmal um die Welt
Privat ist Karsten Eller ebenso gerne unterwegs. „Ich glaube, ich habe noch nie einen Urlaub in Deutschland verbracht, mich hat es schon immer in die Ferne gezogen“, sagt er mit einem Schmunzeln. „Mein Traum ist es, alle Länder der Welt zu bereisen. Besonders faszinieren mich kleinere Länder in Asien abseits des Massentourismus wie Bhutan. Außerdem war ich in Myanmar, lange bevor das Land bei Touristen beliebt wurde“. Das nächste Ziel des Wahl-Berliners ist ebenso ungewöhnlich: zusammen mit seiner Frau plant er eine Reise nach Nordkorea. „Uns werden ein Fahrer sowie zwei Personen zur Seite gestellt, die uns begleiten müssen“, erzählt Eller. „Diese Reise wird sicherlich eine besondere Erfahrung.“ Wenn sich die Möglichkeit ergibt, verbindet der Unternehmer das Reisen auch mit Wandern oder Bergsteigen, weiteren Hobbies. Zudem interessiert sich der 51-Jährige für Musik und geht gerne zu Konzerten, besonders Jazz hat es ihm angetan.
Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit
Schwerpunkte gerade in der Anfangszeit bei Beckers, waren der Aufbau der Supply Chain und das Thema Nachhaltigkeit. Dem Unternehmen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt wichtig. In der Unternehmensvision ist deshalb fest verankert, dass die Beckers Group zum nachhaltigsten Industrie-Lackhersteller weltweit werden möchte. Eller hat das Thema bei Beckers lange Zeit geprägt und war bis letztes Jahr Mitglied in der „Sustainability Task Force“ des europäischen Lack-Verbandes CEPE. „Es war eine gute Erfahrung, sich nicht nur auf nationaler Ebene mit Regularien zu beschäftigen, sondern auch eine europäische Perspektive einzunehmen. Auch hat mir die Teamarbeit gefallen.“ Ein weiteres Thema, welches Eller am Herzen liegt, ist Arbeitssicherheit, so organisierte er 2016 einen Global Safety Day bei Beckers. An allen Beckers-Standorten stand ein ganzer Tag im Zeichen der Arbeitssicherheit: In Trainings wurde die Achtsamkeit der Mitarbeiter geschult und für den Ernstfall geprobt, zum Beispiel mit gemeinsamen Feuerlösch-Übungen. „Ich würde mir wünschen, dass die Lack- und Farbenbranche Sicherheit am Arbeitsplatz wichtiger nimmt“, betont er. „Dafür muss jeder einzelne Mitarbeiter etwas tun, vom Lacklaboranten bis zum Geschäftsführer.“
// Kontakt: info@beckers-group.com
Vanessa Bauersachs