Deutsche Klebstoffindustrie verzeichnet preisgetriebenes Wachstum in 2022
Das Jahr 2022 wurde mit einem globalen Umsatz der deutschen Hersteller von 13,8 Milliarden Euro abgeschlossen, der eine Steigerung zum Vorjahr von 14,6 Prozent widerspiegelt. In Deutschland wurden Umsatzzuwächse von 4,8 Prozent für Klebstoffe, 5,5 Prozent für Klebebänder und 0,3 Prozent für zementäre Produkte erzielt. Gleichzeitig ist die Produktionsmenge an Klebstoffen um 6,0 Prozent gesunken. Allein mit Klebstoffen konnte die deutsche Klebstoffindustrie 2022 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro erzielen. Zusammen mit Dichtstoffen, zementären Bauklebstoffen und Klebebändern beläuft sich der Umsatz auf ca. 4,4 Milliarden Euro.
Hohe Zinsen erhöhen die Finanzierungskosten
In Deutschland sind 18.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Klebstoffindustrie tätig; weltweit sind es ca. 52.500. Rund 70 Prozent der Mitgliedsunternehmen des Industrieverbands Klebstoffe sind KMU mit weniger als 500 Beschäftigten. Mit Blick auf das verarbeitende Gewerbe konnte ausschließlich im Segment Transportmittel ein Wachstum (4,1 Prozent) verzeichnet werden, dass sich allerdings auf das noch pandemiebedingte schwache Vorjahr bezog. Hohe Zinsen erhöhen die Finanzierungskosten, was sich insbesondere im wichtigen Bau-Segment bemerkbar macht, das jahrelang ein gutes Wachstum verzeichnen konnte. Es entwickelte sich erstmalig rückläufig (- 1,8 Prozent). Auch die Schlüsselmärkte Holz (- 4,0 Prozent) und Papier (- 2,1 Prozent) entwickelten sich deutlich schwächer verglichen mit dem Vorjahr.
Prognose 2023
Für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet die deutsche Klebstoffindustrie eine Drosselung der Konjunkturlage. „Aufgrund einer Vielzahl von Risikofaktoren ist eine zuverlässige Prognose für das kommende Jahr wieder einmal schwer zu treffen. Die geplanten europäischen Regulierungen werden das Geschäftsumfeld insbesondere für unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen zusätzlich erschweren“, erklärte Dr. Vera Haye, Hauptgeschäftsführerin des IVK.