BASF will stärker auf alternative Rohstoffe setzen

Der Chemiekonzern BASF will bei der Produktion stärker auf alternative Rohstoffe setzen. „Das kann alles Mögliche sein, sogar Frittenfett oder Gülle, vor allem aber sind es Stoffe wie Biogas oder Bionaphtha“, sagte Vorstandschef Markus Kamieth dem „Manager Magazin“.

Vorstandschef Markus Kamieth spricht über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens in der nachhaltigen Chemieproduktion. Quelle: Achim Wagner - adobe.stock.com

Der Bedarf an grünen Rohstoffen werde in den kommenden Jahren stark steigen, meinte Kamieth. „Weil alle Industrien sich dekarbonisieren müssen. Wir kaufen es heute bereits ein, werden uns aber möglicherweise auch an Bioraffinerien beteiligen.“

Die Versorgung der europäischen Standorte, insbesondere Ludwigshafen und Antwerpen, habe der Konzern überwiegend selbst in die Hand genommen. „Wir werden zunehmend grüne Energie, die wir in unseren Windparks in der Nordsee erzeugen, und auch alternative Rohstoffe nutzen. Unser Stammwerk in Ludwigshafen bietet dafür ideale Voraussetzungen.“

BASF biete derzeit 40.000 Produkte an. „Auf Wunsch produzieren wir jedes einzelne davon mit niedrigem CO2-Fußabdruck. Aber das ist teuer, und die Kunden müssen bereit sein, für dieses Premium zu bezahlen.“

BASF hatte zuletzt einen umfassenden Konzernumbau mit möglichen Stilllegungen von weiteren Anlagen und einem Stellenabbau auch in Ludwigshafen angekündigt. Für November ist der Beginn der Verhandlungen über eine neue Standortvereinbarung geplant. Der Betriebsrat hat gefordert, den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen von Ende 2025 auf 2030 zu verlängern.

Kamieth sagte, er könne Unsicherheit bei den Arbeitnehmern nachvollziehen. „Aber ich kann sie den Beschäftigten nicht ganz nehmen, weil wir in Zeiten schneller Veränderung leben“, betonte er. In unsicheren Zeiten sei es umso wichtiger, dass „alle an einem Strang“ ziehen. „Ich bin sicher, dass dies mit dem Betriebsrat auch diesmal gelingt.“

Quelle: dpa

Hersteller zu diesem Thema