BASF steigert Umsatz und Ergebnis im 4. Quartal 2016
Wie erwartet lagen die Erträge von Öl und Gas unter Vorjahr.
Absatzsteigerung in Asien
„Im Laufe des Jahres ist es uns gelungen, das Wachstum der BASF zu steigern. Wir erhöhten die Verkaufsmengen von Quartal zu Quartal. Insbesondere in Asien haben wir den Absatz im Chemiegeschäft kontinuierlich gesteigert. Damit zahlen sich die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in Forschung und Entwicklung sowie in neue Produktionskapazitäten aus“, sagte Dr. Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, bei der Bilanzpressekonferenz in Ludwigshafen.
4. Quartal: Umsatz steigt um 7 %
Im 4. Quartal lag der Umsatz bei 14,8 Milliarden EUR und damit 7 % über dem Wert des Vorjahresquartals, vor allem aufgrund höherer Mengen. Die Verkaufsmengen der BASF-Gruppe sowie im Chemiegeschäft, das die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions umfasst, sind im Schlussquartal um 6 % gewachsen. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen ist um 157 Millionen EUR auf 1,2 Milliarden EUR gestiegen. Deutlich höhere Ergebnisse bei Chemicals, Functional Materials & Solutions sowie Oil & Gas konnten niedrigere Ergebnisse bei Agricultural Solutions und Sonstige mehr als kompensieren.
Rückläufiger Umsatz im Gesamtjahr
Im Gesamtjahr 2016 nahm der Umsatz der BASF-Gruppe um 18 % auf 57,6 Milliarden EUR ab. Maßgeblich hierfür war vor allem die Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts im Rahmen des Ende September 2015 erfolgten Tauschs von Vermögenswerten mit Gazprom. Dieses Geschäft hatte 2015 mit 10,1 Milliarden EUR zum Umsatz beigetragen. Insgesamt minderten Portfolioveränderungen den Umsatz um 15 %. Zudem führten niedrigere Rohstoffpreise zu rückläufigen Verkaufspreisen (minus 4 %). Im Jahresverlauf konnte der Absatz jedoch kontinuierlich gesteigert werden. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Mengen 2016 um 2 %, im Chemiegeschäft um 4 %. Währungseffekte wirkten sich leicht umsatzmindernd aus (minus 1 %).
EBIT sinkt auf 6,3 Milliarden EUR
Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 6,3 Milliarden EUR um 430 Millionen EUR unter dem Wert des Vorjahres. Hierfür war der Rückgang um rund 850 Millionen EUR im Segment Oil & Gas ausschlaggebend, der im Wesentlichen aus gefallenen Preisen sowie der Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts resultierte. Die an Gazprom abgegebenen Aktivitäten hatten 2015 mit rund 260 Millionen EUR zum EBIT vor Sondereinflüssen beigetragen.
Verhalten optimistischer Ausblick
Bock: „Wir sind verhalten optimistisch für 2017. Wir wollen weiter wachsen, wozu alle Segmente beitragen sollen. Wichtiger ist: Unser Ergebnis soll wieder ansteigen, auch im Öl-und-Gas-Geschäft. Die Weltwirtschaft wird 2017 voraussichtlich etwa so schnell wachsen wie im Jahr 2016. Angesichts erheblicher politischer Unsicherheiten wird die Volatilität weiter hoch bleiben.“ Eine deutliche Abschwächung des Wachstums in der Europäischen Union wird erwartet. Für die USA wird derzeit von einer leichten Wachstumsbelebung ausgegangen. In China wird sich das Wachstum voraussichtlich weiter abschwächen. Es wird angenommen, dass die Rezessionen in Brasilien und Russland enden.
Deutliches Umsatzwachstum erwartet
Im Jahr 2017 wird ein deutliches Umsatzwachstum für die BASF-Gruppe erwartet. Dazu werden ein leicht höherer Umsatz im Segment Performance Products sowie deutliche Steigerungen in den übrigen Segmenten sowie von Sonstige beitragen. Bock: „Das EBIT vor Sondereinflüssen wollen wir im Vergleich zu 2016 leicht steigern. Wir erwarten deutlich höhere Beiträge im Segment Oil & Gas. In den Segmenten Performance Products, Functional Materials & Solutions sowie Agricultural Solutions gehen wir von einem leicht höheren EBIT vor Sondereinflüssen aus und bei Chemicals von einem Beitrag auf dem Niveau des Vorjahres.“
Investititionen zurückgefahren
Nach einer Phase hoher Investitionen hat BASF diese wie angekündigt um mehr als 1 Milliarde EUR zurückgefahren. Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich 2016 auf 3,9 Milliarden EUR (ohne Sachanlagenzugänge aus Akquisitionen, aktivierte Explorationen, Rückbauverpflichtungen und IT-Investitionen). „Wir wollen in den kommenden Jahren auf vergleichbarem Niveau investieren. Wir werden nun die vorhandenen Kapazitäten unserer neuen Anlagen nutzen und damit beim Mengenwachstum an die Dynamik des Vorjahres anknüpfen“, sagte Bock.
Entwicklung der Segmente im 4. Quartal
Im 4. Quartal 2016 nahm der Umsatz im Segment Chemicals mengen- und preisbedingt um 12 % auf 3,6 Milliarden EUR zu. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 386 Millionen EUR auf 635 Millionen EUR, vor allem durch verbesserte Margen, insbesondere bei Isocyanaten und Crackerprodukten. Im Gesamtjahr ging der Umsatz um 8 % auf 13,5 Milliarden EUR zurück. Grund hierfür waren niedrigere Preise infolge gesunkener Rohstoffpreise, insbesondere bei Petrochemicals. Gestiegene Mengen konnten dies nicht kompensieren. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 92 Millionen EUR auf 2,1 Milliarden EUR, vor allem infolge höherer Fixkosten aus der Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen. Auch rückläufige Margen bei Petrochemicals und Intermediates minderten das EBIT vor Sondereinflüssen; Margensteigerungen bei Isocyanaten im Bereich Monomers wirkten gegenläufig.
Im Segment Performance Products ging der Umsatz im 4. Quartal um 1 % auf 3,6 Milliarden EUR zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg aufgrund verbesserter Margen leicht auf 231 Millionen EUR. Im Gesamtjahr lag der Umsatz mit 15,0 Milliarden EUR um 4 % unter dem Wert des Vorjahres. Dies ist vor allem auf rückläufige Verkaufspreise und die 2015 erfolgten Devestitionen zurückzuführen. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 379 Millionen EUR auf 1,7 Milliarden EUR. Maßgeblich hierfür waren die signifikant niedrigeren Fixkosten infolge von Restrukturierungsmaßnahmen und striktem Fixkostenmanagement sowie die verbesserten Margen.
Der Umsatz im Segment Functional Materials & Solutions nahm im 4. Quartal mengenbedingt um 10 % auf 5,0 Milliarden EUR zu. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 69 Millionen EUR auf 458 Millionen EUR aufgrund von höheren Mengen, einem günstigen Produktmix sowie konsequentem Kostenmanagement. Im Gesamtjahr wuchs der Umsatz um 1 % auf 18,7 Milliarden EUR. Gesteigerte Mengen in allen Bereichen konnten niedrigere Preise und leicht negative Währungseffekte mehr als ausgleichen. Das Absatzwachstum ist vor allem auf die höhere Nachfrage aus der Automobilindustrie zurückzuführen. Im Geschäft mit der Bauindustrie blieben die Verkaufsmengen auf einem insgesamt hohen Niveau. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm gegenüber 2015 um 297 Millionen EUR auf 1,9 Milliarden EUR zu. Zu dieser deutlichen Ergebnissteigerung haben alle Bereiche beigetragen, insbesondere Performance Materials.