Aller guten Dinge sind drei: PPG erhöht Gebot für Akzo Nobel erneut

Im Übernahmepoker um den niederländischen Konzern Akzo Nobel hat der US-Konkurrent PPG Industries sein Gebot erneut erhöht und beklagt sich gleichzeitig über Indeskretionen. PPGs dritte Offerte ist knapp 27 Mrd. EUR hoch.

PPG-Chef Michael McGarry. Quelle: PPG Industries -

Je Aktie biete der US-Konzern nun 96,75 EUR und damit 6,75 EUR je Aktie mehr als bisher. PPG stellt nun 61,50 EUR in bar sowie 0,357 PPG-Anteile je Akzo-Anteil in Aussicht. Akzo Nobel werde dieses dritte PPG-Angebot für den Erwerb aller Aktien eingehend prüfen, hieß es am Mittag von den Niederländern. Die aufgestockte Offerte bewerte Akzo Nobel nun mit 26,9 Mrd. EUR, teilte PPG am Montag, 24. April 2017, in Pittsburgh mit.

Akzo Nobel hatte sich zuletzt mit Abspaltungsplänen und milliardenschweren Ausschüttungen gegen die Übernahmeofferte des US-Konzerns PPG gewehrt. Die Trennung vom Spezialchemiegeschäft solle innerhalb von 12 Monaten erfolgen, kündigte Akzo-Konzernchef Ton Büchner vor knapp einer Woche an. Es sei ein Verkauf oder ein Börsengang möglich. Die Erlöse sollen überwiegend den Aktionären zugutekommen.

PPG Chef spricht Akzo Nobels Aktionäre in offenem Brief an

Bereits in der letzten Woche hatte PPG-Chef Michael McGarry in einem offenen Brief an die Akzo-Aktionäre für die Übernahme zu gewinnen. Er wies darauf hin, dass PPG zuvor schon eine Sparte der Niederländer gekauft hatte und dabei auch alle 18 spezifischen Konditionen erfüllt oder gar übertroffen zu haben. In dem Brief war auch ersichtlich, dass PPG 2013 erste Versuche unternommen habe den niederländischen Wettbewerber zu übernehmen.

Im März 2017 wagte McGarry einen erneuten Versuch und überbrachte Akzo Nobels CEO Ton Büchner ein „nicht öffentliches, formales Angebot“. McGarry habe den deutlichen Wunsch geäußert, dass das Angebot vertraulich behandelt wird, um somit keine der Verhandlungsgespräche in die Öffentlichkeit zu tragen. „Unglücklicherweise hat Akzo Nobel, im Zuge von Marktgerüchten, in der darauffolgenden Woche nicht nur öffentlich verkündet ein Angebot erhalten zu haben, sondern dieses auch zurückgewiesen hat, ohne mit uns ein Gespräch zu führen.“

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