Akzo Nobel veröffentlicht neue Strategie zur Aufspaltung

Akzo Nobel hat seine neue Strategie vorgestellt. Das Unternehmen gründet zwei eigenständige Unternehmen mit dem Ziel, Wachstum und Wertsteigerung weiter voranzutreiben: Paints and Coatings sowie Specialty Chemicals. Ein möglicher Verkauf des gesamten Unternehmens an PPG spielt dabei keine Rolle.

Akzo Nobel möchte sich innerhalb von 12 Monaten in zwei seperate Unternehmen aufspalten. (Quelle: blobbotronic - Fotolia) -

Dies soll zu Verbesserungen in der Wertsteigerung für Aktionäre und Interessensvertreter führen. Die Strategie soll auch ein Gegenentwurf zur möglichen Übernahme von Akzo Nobel durch PPG liefern, was das Unternehmen bislang ablehnt.

Strategie: Gründung zweier eigenständiger Unternehmen

Der nächste Schritt, die Gründung zweier separater Unternehmen, soll auf der finanziellen und operativen Grundlage basieren, die in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde. Das Unternehmen erhoft sich davon eine schnellere und mit weniger Risiken, Unsicherheiten und Sozialkosten behaftete Wertschöpfung im Vergleich zu alternativen Überlegungen.

  1. Die Abspaltung von Specialty Chemicals soll innerhalb von 12 Monaten abgeschlossen werden; Projektteams wurden bereits eingerichtet
  2. Zweigleisiger Prozess, in dem ein separates börsennotiertes Unternehmen oder ein Verkauf in Betracht gezogen werden
  3. Separates Unternehmen Paints and Coatings mit geeigneter Struktur und Prozessen
Wachstum und Profitabilität soll steigen
  1. Jährliches Einsparpotenzial in Höhe von 150 Mio. EUR aufgrund fortlaufender Verbesserungsprogramme im Geschäftsbereich Paints and Coatings
  2. Weitere Einsparungen in Höhe von 50 Mio. Euro sollen sich durch die Abspaltung von Specialty Chemicals erschließen
  3. Die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit bleibt bestehen; Ziel ist es, bis 2050 ausschließlich erneuerbare Energien einzusetzen und CO2-neutral zu sein
  4. Investitionen in Höhe von 1 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung bis zum Jahr 2020, um Innovation und die Entwicklung neuer Produkte weiter voranzutreiben
Akzo Nobel erhöht Finanzprognose
  1. Das EBIT wird im Jahr 2017 voraussichtlich ca. 100 Mio. EUR über dem Ergebnis von 2016 liegen, im Wesentlichen aufgrund von Wachstumseffekten in allen Geschäftsbereichen
  2. Erhöhte Finanzprognose für 2020: Paints and Coatings 15 % ROS, ROI >25 %; Specialty Chemicals 16 % ROS, ROI >20 %; aufgrund fortgesetzter Steigerung der Profitabilität entsprechend dem aktuellen Portfolio von Akzo Nobel mit 14 % ROS und >20 % ROI
Aktionärsgewinne sollen steigen
  1. Anstieg der regulären Dividende um 50 Prozent auf 2,50 EUR pro Aktie, um das Vertrauen in die Pläne zu stärken, Wachstum und Profitabilität nachhaltig voranzutreiben
  2. Der Großteil der Erträge aus der Abspaltung von Specialty Chemicals wird an die Aktionäre ausgeschüttet
  3. Eine Sonderdividende in Höhe von 1 Mrd. EUR wird im November ausgezahlt. Diese unterstreicht das Vertrauen des Unternehmens, die Abspaltung erfolgreich umsetzen zu können
Ton Buchner, CEO von Akzo Nobel

Ton Büchner, CEO von Akzo Nobel.

CEO Büchner zuversichtlich

„Unsere Sparte Specialty Chemicals ist führend in der Industrie. Ihr Ausblick für die Zukunft macht uns zuversichtlich, dass wir unseren Aktionären bereits vor der Abspaltung Erträge auszahlen können“, erklärte Akzo Nobel CEO Tom Büchner. „Wir sehen umfassende Wachstumseffekte in unserem Geschäftsbereich Paints and Coatings; hier rechnen wir mit einem schnelleren Wachstum als marktüblich, was uns die Erhöhung unserer Finanzprognose ermöglicht. Die Zeit ist jetzt reif, zwei eigenständige, leistungsstarke Unternehmen zu gründen. Dadurch schaffen wir nachhaltigen Wert für unsere Aktionäre bei wesentlich geringeren Risiken und Unsicherheiten im Vergleich zu alternativen Überlegungen“, so Büchner weiter.

PPG lehnt neue Strategie ab

PPG hat in einer ersten Stellungnahme auf die Strategie Akzo Nobels reagiert und bekräftigt, dass man am Übernahmeangebot festhalte. „Wir glauben weiterhin an die Vorteile der Verschmelzung beider Unternehmen“, heißt es in der Stellungnahem. Zudem sei PPG davon überzeugt, das Akzo Nobels Strategie eine erhöhte Unsicherheit für Aktionäre, Mitarbeiter und Pensionen bedeuten würde, da sich etwa die neuen kleineren Unternehmen erst noch am Markt beweisen müssten.

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