Adler nimmt moderne Wasserlackfabrik in Betrieb

Im österreichischen Schwaz stehen alle Ampeln auf Grün: 16 Monate nach der Grundsteinlegung hat Adler eine moderne Wasserlackfabrik in Betrieb genommen. Lesen Sie, wie der Lackhersteller mit der Investition neue Maßstäbe in Richtung "Lackindustrie 4.0" setzt.  

Adler nimmt moderne Wasserlackfabrik in Betrieb. Quelle: Adler -

Mehr als 70 Edelstahltanks wurden in der neuerrichteten Halle aufgebaut, 4.000 Ventile installiert, über 80 km Kabel und Leitungen verlegt.

Modulare Lackherstellung

„Mit dieser Produktionsanlage setzen wir neue Maßstäbe für eine modulare Lackherstellung“, erklärt Andreas Knapp, der die Errichtung der neuen Fabrik als Projektleiter koordinierte: Eine Hightech-Prozesssteuerung, moderne Anlagentechnik und ein gänzlich neuer Produktionsablauf mit Halbfertigprodukten sorgen für höchste Flexibilität, Effizienz und Qualität.

Molch dosiert Mengen

Ein zentraler Baustein ist ein System von Molchleitungen: 13 Leitungen mit insgesamt 2 km Länge wurden in der Halle verlegt. Der „Molch“ sorgt dafür, dass exakt die richtige Menge an Wasser, Bindemittel oder fertigem Lack von einem Tank in den anderen übertragen und die Leitung gleichzeitig gereinigt wird. Das garantiert schnelle und flexible Abläufe und minimiert Materialverluste. Als letztes Puzzlestück wurde eine vollautomatische Abfüllanlage installiert: Ein Roboter palettiert Gebinde vom 3-l- bis zum 27-l-Eimer. Gleichzeitig erstellt die Anlage die passenden Etiketten und klebt sie auf das Gebinde.

Umweltfreundlicher Bau

Auf dem neuesten Stand der Technik ist auch der Fabrikbau selbst. Eine Grundwasserwärmepumpe und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgen für umweltfreundliche Energieversorgung. Ökologisch ist auch die Holzbauweise des Gebäudes: Die 15 Meter hohe Halle mit einer Grundfläche von über 3.000 m2 wird von lediglich drei Betonsäulen gestützt. Nicht nur das Dach, auch die Außenwände sind aus Holz errichtet – beschichtet mit der Vergrauungslasur „Pullex Silverwood“ von Adler.

Lackindustrie 4.0

In den vergangenen Wochen wurden sämtliche Produktionsabläufe im Testbetrieb mit Wasser simuliert und die digitalen Schnittstellen justiert. Die Steuerung der Anlage erfolgt per Touchscreen über ein modernes Prozessleitsystem – von den Facharbeitern ist künftig Fingerspitzengefühl statt Körperkraft gefragt. „Damit haben wir die Weichen in Richtung Lackindustrie 4.0 gelegt“, sagt Mag. Christian Steurer, Logistik-Leiter bei Adler. Wie geht es nun weiter? „Die ‚Wasserspiele‘, also die umfangreiche Testphase, haben wir erfolgreich abgeschlossen. Noch im Juni werden die Tanks mit Bindemittel befüllt und die ersten Lacke produziert – am Anfang verschiedene Produkte aus dem Fensterbeschichtungsbereich“, erklärt Andreas Knapp.

Investition von 30 Mio. EUR

Mit der Errichtung der neuen Wasserlackproduktion – ein Investitionsvolumen von ca. 30 Mio. EUR – schließt Adler die erste Baustufe des Projekts „Adler 2020“ ab. In der zweiten Baustufe wird derzeit in Schwaz ein neues Hochregallager und Logistikzentrum errichtet. In der neuen Fabrik können künftig bis zu 30.000 Tonnen Wasserlack pro Jahr produziert werden. Geschäftsführerin Andrea Berghofer: „Wir setzen seit beinahe 40 Jahren mit Erfolg auf Wasserlacke – denn diese sind gut für das Holz und die Umwelt. Mit der neuen Produktion können wir der ständig steigenden Nachfrage gerecht werden und sind für eine erfolgreiche Zukunft gerüstet.“

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