Absatzmarkt: Gute Konjunktur in der Automobilproduktion

Autolacke sind ein Anwendungsgebiet für PUR-Lacke. Auch wenn die Automobilbranche derzeit mit Negativschlagzeilen zu kämpfen hat, zeigen die Produktions- und Zulassungszahlen von PKW ein erfreuliches Bild.

Absatzmarkt: Gute Konjunktur in der Automobilproduktion. Bild: fotomek - stock.adobe.com -

Etwa 20 % aller Polyurethanlacke werden in der Automobilindustrie verbraucht. Hauptsächlich jedoch für Fahrzeuge der höheren Preisklassen. 2017 wurden laut OICA etwa 73,5 Mio. Autos weltweit produziert. Knapp 30 % der 19,6 Mio. Fahrzeuge, die in Europa hergestellt worden sind, liefen in Deutschland vom Band.

Insgesamt war 2017 ein gutes Automobiljahr. Weltweit hat sich das Automobilgeschäft im letzten Jahr positiv entwickelt. International betrachtet ergibt sich ein gemischtes Bild, in Summe ist es jedoch ein erfreuliches Ergebnis. In China legte der Markt erneut zu. In Europa (EU28+EFTA) hat der Automobilabsatz das höchste Niveau seit 2007 erreicht. Auf dem japanischen Pkw-Markt wurden 2017 deutlich mehr Fahrzeuge abgesetzt als im Vorjahr. Auch Indien verbuchte ein kräftiges Plus. Die Märkte in Brasilien und Russland haben sich im Jahresverlauf ebenfalls mit guten Wachstumsraten zurückgemeldet. Lediglich die Verkäufe in den USA gaben leicht nach, sie liegen aber immer noch auf einem hohen Niveau.

Asien dominiert

Die meisten Autos im Jahr 2017 wurden in Asien produziert. In der OICA-Statistik kommen in der Top-5 gleich vier Länder aus der Region vor. China ist abgeschlagener Spitzenreiter mit 24,8 Mio. produzierter PKW. Deutlich abgeschlagen auf Rang zwei folgt Japan. Dort wurden 2016 knapp 8,34 Mio. PKW hergestellt. Auf den Plätzen drei und vier stehen Deutschland (5,64 Mio. PKW) und Indien (3,95 Mio. PKW). Südkorea, liegt mit 3,73 Mio. Fahrzeugen auf dem fünften Rang. Insgesamt wurden über 73,4 Mio. PKW im letzten Jahr hergestellt – 2016 lag die Anzahl der produzierten Fahrzeuge weltweit bei 72,1 Mio. PKW.

Anhand der OICA-Zahlen zeigt sich, dass auf Asien demnach über 55 % der globalen PKW-Produktion entfallen. Die USA rutschen mit 3,03 Mio. Einheiten aus der Top-5 heraus. 2016 belegte das Land noch den vierten Rang und einer Produktionsmenge von 3,93 Mio. PKW.

Europa schließt 2017 mit 3% mehr verkauften PKW ab

Obwohl ihm zum Ende des Jahres ein wenig die Puste ausging, ist der europäische Neuwagenmarkt 2017 zum vierten Mal in Folge gewachsen. Laut dem europäischen Herstellerverband ACEA stieg die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zu 2016 um 3,3 Prozent auf 15.631.687 in den EU- + EFTA-Ländern an. Auch ein schwächerer Dezember (1.136.552 Einheiten, -4,8 %) änderte nichts daran, dass der EU-Markt auf den dritthöchsten je erzielten Stand kletterte – nur 2006 und 2007 hatten die Hersteller in Europa noch mehr Autos verkauft. Zum Ende des Jahres schwächelte der Absatz in verschiedenen Ländern ein wenig. Grund für die nachlassende Dynamik seien einerseits das inzwischen erreichte hohe Ausgangsniveau und die immer schwächer ausfallenden Aufholeffekte in den ehemaligen Krisenländern. Im Dezember lag der Pkw-Absatz in Europa bei rund 1,1 Mio. Einheiten, ein Minus von 5 %. Allerdings standen weniger Arbeitstage zur Verfügung als im Vorjahresmonat. Von den großen Volumenmärkten konnte lediglich Spanien zulegen (+6 %). Frankreich (-1 %), Deutschland (-1 %) und Italien (-3 %) verbuchten Rückgänge. Großbritannien lag abermals deutlich im Minus (-14 Prozent).

Ansonsten ging es im Gesamtjahr 2017 in allen größeren EU-Ländern aufwärts. Deutschland (+2,7 %), Frankreich (+4,7 %), Italien (+7,9 %) und Spanien (+7,7 %) erzielten Zuwachsraten. Ersten Prognosen zur Folge bleibe der europäische Absatzmarkt bleibe auf Wachstumskurs, der Aufwärtstrend sei dank der guten Konjunkturentwicklung und einer sinkenden Arbeitslosigkeit weiter intakt. In einigen Ländern bestehe immer noch Aufholpotenzial, so dass auch im Jahr 2018 ein leichtes Absatzwachstum zu erwarten sei. Für das laufende Jahr wird mit einem Plus zwischen 1 und 2 % in der EU gerechnet.

Markt in Deutschland wächst ebenfalls

Das Autojahr 2017 war für die deutsche Industrie ordentlich. Weltweit wurden mehr Autos produziert als je zuvor. Der Weltmarktanteil beträgt knapp ein Fünftel, in Europa zählt jede zweite Neuzulassung zu einer deutschen Konzernmarke. Und am Weltpremiummarkt hat die deutsche Automobilindustrie einen Marktanteil von mehr als 70 %.

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Der deutsche Markt verbuchte ein Plus von 3 % gegenüber dem Vorjahr bei den Neuzulassungen. Mit 3,4 Mio. PKW erzielte der Markt nun das vierte Mal in Folge ein Wachstum. Damit wurde auch das höchste Volumen dieses ­Jahrzehnts erreicht, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Im Dezember 2017 wurden in Deutschland 254.000 Pkw neu zugelassen (-1 %). Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Dezember zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im Vorjahresmonat, ­erklärt der Branchenverband.

Der Auftragseingang aus dem Inland legte im Dezember um knapp 11 % zu. Wissmann unterstrich: „Die Dynamik beim Auftragseingang ist weiter hoch, das stimmt uns zuversichtlich für den Jahresstart 2018“, sagte Matthias Wissmann, bis Ende Februar 2018 Präsident des VDA.

Autos aus Deutschland: Über 77 % für den Export

Die deutschen Pkw-Hersteller haben im Dezember 361.700 Fahrzeuge gefertigt (-2 %). Im Gesamtjahr 2017 wurden gut 5,6 Mio. Pkw hergestellt (-2 %).

Die Pkw-Exporte aus Deutschland lagen im Dezember mit 305.700 Einheiten auf dem Niveau des Vorjahresmonats. 2017 haben die deutschen Pkw-Hersteller knapp 4,4 Mio. Pkw (-1 %) aus Deutschland an Kunden in aller Welt ausgeliefert. Die Auftragseingänge aus dem Ausland stiegen im Dezember um 9 %. „Wie sehr der Erfolg des Automobilstandortes Deutschland von den internationalen Märkten abhängt, zeigt eine Zahl: Im Jahr 2017 wurden 77,4 % aller in Deutschland gefertigten Pkw exportiert. Diese Exportquote ist ein neuer Spitzenwert“, sagte Wissmann.

Von Damir Gagro

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