1. Quartal 2016: Umsatz der BASF-Gruppe geht um 29 % zurück

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Umsatz der BASF-Gruppe im 1. Quartal 2016 um 29 % auf 14,2 Milliarden EUR.

Thorsten Koch

Thorsten Koch -

Maßgeblich hierfür war vor allem die Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts, das im 1. Quartal 2015 mit 4,2 Milliarden EUR zum Umsatz beigetragen hatte.

Gesunkener Ölpreis sorgt für rückläufige Preise

Aufgrund des gesunkenen Ölpreises entwickelten sich die Preise rückläufig, vor allem bei Chemicals. Die Mengen lagen insgesamt auf dem Niveau des Vorjahresquartals. In den Segmenten Functional Materials & Solutions, Oil & Gas sowie Performance Products konnten die Mengen leicht gesteigert werden, während sie bei Agricultural Solutions und Chemicals leicht abnahmen.

EBIT vor Sondereinflüssen 1,9 Mrd. EUR (-8 %)

„In den Segmenten Performance Products, Functional Materials & Solutions sowie Agricultural Solutions konnten wir das EBIT vor Sondereinflüssen leicht steigern“, sagte Dr. Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, bei der Hauptversammlung im Congress Center Rosengarten in Mannheim. Infolge der deutlich verringerten Beiträge von Oil & Gas und Chemicals nahm das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe um 164 Millionen EUR auf 1,9 Milliarden EUR ab. Bei Sonstige gab es eine deutliche Ergebnisverbesserung, die sich insbesondere aus Bewertungseffekten für das Long-Term-Incentive-Programm ergab.

Das EBIT nahm, verglichen mit dem Vorjahresquartal, um 129 Millionen EUR auf 1,9 Milliarden EUR ab. Das EBITDA verringerte sich um 78 Millionen EUR auf 2,8 Milliarden EUR. Das Finanzergebnis lag mit minus 188 Millionen EUR unter dem Wert des ersten Quartals 2015 (minus 164 Millionen EUR).

Ausblick für das Jahr 2016 bestätigt

Für 2016 erwartet BASF weiterhin herausfordernde Rahmenbedingungen und erhebliche Risiken. Die Erwartungen bezüglich der weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2016 bleiben unverändert:

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,3 %
  • Wachstum der Industrieproduktion: 2,0 %
  • Wachstum der Chemieproduktion: 3,4 %
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,10 US$/Euro
  • Ölpreis der Sorte Brent von 40 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt

Bock: „Wir bestätigen unsere Prognose für das Gesamtjahr: Den Absatz wollen wir in allen Segmenten steigern. Insbesondere infolge der Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts sowie der gesunkenen Öl- und Gaspreise wird der Umsatz der BASF-Gruppe jedoch deutlich sinken. Wir erwarten ein EBIT vor Sondereinflüssen, das leicht unter dem Wert von 2015 liegt. Dies ist im derzeitigen volatilen und herausfordernden Umfeld ein anspruchsvolles Ziel und insbesondere von der Entwicklung des Ölpreises abhängig.“

Fokussierung auf wachstumsstarke Geschäfte

„Die Weiterentwicklung unseres Portfolios geht auch 2016 weiter. Ziel ist, uns auf wachstumsstarke Geschäfte zu konzentrieren“, so Bock. Ende Februar hat BASF sich mit AkzoNobel über den Verkauf des Geschäfts mit Industrielacken geeinigt. Mit dieser Transaktion fokussiert sich BASF noch stärker auf das Kerngeschäft mit Autolacken. Im April unterzeichnete das Unternehmen zudem eine Vereinbarung zum Erwerb des Geschäfts mit Autoreparaturlacken von Guangdong Yinfan Chemistry Co., Ltd. in China. Die Akquisition stärkt die Position von BASF im schnell wachsenden Markt für Reparaturlacke in China. Vergangene Woche hat das Unternehmen den Verkauf des globalen Geschäftes mit Polyolefin-Katalysatoren an das US-amerikanische Unternehmen W.R. Grace & Co. vereinbart. Damit konzentriert BASF sich im Arbeitsgebiet Prozesskatalysatoren auf die wichtigsten Wachstumsbereiche wie die Geschäfte mit Chemie- und Raffinerie-Katalysatoren.

Geschäftsentwicklung in den Segmenten

Der Umsatz des Segments Chemicals sank um 19 % auf 3,1 Milliarden EUR. Maßgeblich hierfür waren rückläufige Preise infolge gefallener Rohstoffpreise. Die Verkaufsmengen nahmen insbesondere bei Petrochemicals in Nordamerika ab. Das EBIT vor Sondereinflüssen verfehlte das Niveau des von hohen Margen bestimmten Vorjahresquartals um 261 Millionen EUR und lag bei 465 Millionen EUR. Neben den gesunkenen Margen waren gestiegene Fixkosten vor allem wegen der Inbetriebnahme neuer Anlagen im Jahr 2015 dafür wesentlich.

Mit 3,8 Milliarden EUR lag der Umsatz im Segment Performance Products trotz einer Absatzsteigerung um 6 % unter dem Wert des Vorjahresquartals. Hauptgrund waren die niedrigeren Verkaufspreise. Diese sind insbesondere auf ölpreisbedingt gefallene Rohstoffkosten, aber auch auf den anhaltenden Preisdruck im Arbeitsgebiet Hygiene zurückzuführen. Auf Grund verringerter Fixkosten und höherer Mengen stieg das EBIT vor Sondereinflüssen um 32 Millionen EUR auf 547 Millionen EUR.

Der Umsatz im Segment Functional Materials & Solutions nahm um 4 % auf 4,4 Milliarden EUR ab. Hauptgrund hierfür waren rückläufige Verkaufspreise, zu denen vor allem die niedrigeren Preise im Edelmetallhandel beitrugen. Der Absatz konnte insbesondere auf Grund einer höheren Nachfrage aus der Automobil- und Bauindustrie gesteigert werden. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm infolge verbesserter Beiträge von Performance Materials und Construction Chemicals um 25 Millionen EUR zu und betrug 456 Millionen EUR.

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