Weiße Folien ohne Titandioxid
In der Natur gibt es auch andere Wege ein strahlendes Weiß zu erzeugen. Der Käfer Cyphochilus insulanus zum Beispiel nutzt dafür nanostrukturen in seinem Chitinpanzer, der für die nötige Lichtbrechung sorgt. Auch in der Lackindustrie und Forschungslandschaft wurde schon das ein oder andere mal auf diese Strukturen geschielt. Eine technisch nutzbare Umsetzung als Pigment für Farben und Lacke ist aber bisher nicht gelungen.
Kein Titandioxid
Anders sieht das nun bei Folien aus. Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben eine Folie entwickelt, die dem porösen Käferpanzer nachempfunden ist. „Nach diesem Vorbild stellen wir aus Polymeren feste, poröse Nanostrukturen her, die einem Schwamm ähneln“, erklärt Professor Hendrik Hölscher vom Institut für Mikrostrukturtechnik am KIT.
Die Folien seien extrem dünn und flexibel, dennoch aber mechanisch stabil, heißt es beim KIT. Sie sollen sich so auf unterschiedlichste Werkstoffe und Materialien auftragen lassen. Bei einer Stärke von neun Mikrometern reflektieren die neuen Folien 57 % des einfallenden Lichts, bei entsprechend dickerer Folie seien aber auch 80 – 90 % realisierbar.
Übertragbar auf andere Materialien
Neben Folien sollen sich auch ganze Gegenstände weiß färben lassen. Hierzu planen die Forscher kleine Kügelchen herzustellen, die den Materialien dann beigemischt werden können. Das Prinzip bionischer Materialien veranschaulicht das KIT in einem anschaulichen Kurzfilm:
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