Putz – ein Klassiker wird neu erfunden

Studenten der HAWK Hildesheim präsentieren auf der "Farbe" in München "Putzoberflächen der Zukunft". Die Branchenmesse öffnet vom 2. bis 5. März 2016 ihre Tore.

Putzfassaden in den vielfältigsten Farben und Strukturen prägen unsere Städte und Dörfer. Quelle: Karl-Heinz Laube/pixelio.de -

Putzfassaden in den vielfältigsten Farben und Strukturen prägen nach wie vor unsere Städte und Dörfer – trotz Glas, Stahl und Beton. Der Baustoff Putz ist so alt wie die Baugeschichte, gleichzeitig aber auch so aktuell wie nie zuvor; denn das Material erfindet sich immer wieder neu. Speziell in der Architektur gewinnt das Thema Farbe, Material und Oberfläche aktuell weiter an Bedeutung.

Projekt: Zukunft braucht Herkunft

Initiiert von der Fachgruppe Putz & Dekor im Verband der deutschen Lack-und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) entstand im Wintersemester 2014/2015 an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim ein Forschungsprojekt, bei dem sich Studenten unter der Leitung von Prof. Markus Schlegel, Studiendekan und Professor für Farb- und Architekturgestaltung sowie Projektentwicklung, gezielt mit dem Gestaltungsmaterial Putz beschäftigten. Nach dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ stand am Anfang des Projekts eine Studie zur Vergangenheits- und Gegenwartsbetrachtung von Putz. Die Studierenden setzten sich dabei mit Fassaden und Gebäudeformen der Vergangenheit und Gegenwart sowie mit aktuellen Oberflächeninterpretationen, Materialien, Texturen und Zukunftsstudien auseinander.

Putz: Mal duftend, mal lumineszent

Der Fokus lag dabei auf der Farb-, Material- und Oberflächengestaltung sowie der Formgebung. Auf dieser Basis wurden innovative und experimentelle, freie und neuartige Lösungen entwickelt, die Fassadenoberflächen und Texturen für eine zukünftige Architekturgestaltung neu interpretieren und codieren. In Hildesheim ist so bereits eine ganze Reihe höchst interessanter Kreationen von Zukunftsszenarien zum Werkstoff Putz entstanden. Sie reichten von „Luminesztem Putz“ über den „Duftputz“ bis hin zu einem Putz mit 3D Fassadenelementen – um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Effekte, die sowohl auf neuen Zuschlagsstoffen wie auch Veränderungen in der Körnung der Putze basieren.

Ausstellung „DNA für den Putz der Zukunft“

Ziel war und ist es, das Gestaltungsmaterial Putz im interdisziplinären Dialog weiter zu entwickeln und somit zukunftsfähig zu erhalten, da dieser Werkstoff für unseren Kulturraum eine sehr wichtige Rolle spielt. Der erste Schritt in die Öffentlichkeit wird im März 2016 im Rahmen der Leitmesse „Farbe, Ausbau & Fassade“ getan. In der Ausstellung „rendering/CODES – DNA für den Putz der Zukunft“ sollen unter anderem Antworten auf die Frage gegeben werden, was Putz leisten muss, damit er für die Gestaltung von innovativen Neubauten und die kreative Weiterentwicklung von Bestandsbauten akzeptiert wird. Die Präsentation der Studie ist nicht als klassische Ausstellung konzipiert, die entsprechenden Auswertungen sollen vielmehr über Diagramme diskutiert und durch ergänzendes Bildmaterial vor Ort interaktiv präzisiert werden.

Messeauftritt als Startpunkt weiterer Aktivitäten

In München werden dazu neben einem Architekturforum sowohl die Studie, als auch das in die Studie integrierte mobile Labor, das „WorkLab“ präsentiert. Da das Projekt interdisziplinär angelegt ist, werden Experten und Projektpartner Ansätze der Studie erläutern und diskutieren und so den Gesamtauftritt aus Ausstellung, Studie, WorkLab und Livepanels abrunden.Die Münchener Messe soll damit der Startpunkt weiterer Aktivitäten der Fachgemeinschaft Putz & Dekor zur „Zukunft des Putzes“ sein.

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