Kleben statt nähen: Biokompatibler Schmelzklebstoff schließt Wunden

Forscher des Technion – Israel Institute of Technology haben ein medizinisches Heißklebe-System entwickelt, mit dem Wunden zukünftig geklebt werden können.

Eine Illustration der medizinischen Klebepistole.

Das bei minimalem Druck schmelzbare Polymer kann mit einer speziellen medizinischen Klebepistole direkt auf die Wunde aufgetragen werden. Bildquelle: Technion – Israel Institute of Technology.

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Das System besteht aus einer Art „Heißklebepistole“ in Kombination mit einem hautfreundlichen Schmelzklebstoff. Die Innovation: Der Klebstoff soll während des Heilungsprozesses flexibel bleiben und sich innerhalb von ein paar Wochen rückstandslos auflösen.

Der innovative Schmelzklebstoff, genauer gesagt ein biokompatibles, bioabbaubares und elastisches Polymer auf Polycaprolacton-Basis, schmilzt bei Temperaturen knapp über Körpertemperatur und kann so einfach verarbeitet werden, ohne zu Verbrennungen zu führen. Um die gewünschten mechanischen Eigenschaften, die Haltbarkeit und Gewebeverträglichkeit zu erreichen, haben die Wissenschaftler an der physikalischen Struktur experimentiert, ohne die chemischen Merkmale zu verändern.

Spezielle medizinischen Klebepistole

Das schon bei minimalem Druck schmelzbare Polymer kann mit einer speziellen medizinischen Klebepistole direkt auf die Wunde aufgetragen werden, härtet schnell aus und verbindet sich dabei fest mit den Wundrändern.

Eine Besonderheit: Während des gesamten Heilungsprozesses bleibt das geklebte Gewebe flexibel. Nach ein paar Wochen löst sich der biokompatible Klebstoff vollständig auf. Zudem soll das Material viermal stärker sein als bisher verwendete.

Die Biokompatibilität des innovativen Klebsystems wurde bereits in entsprechenden Laborversuchen bestätigt. In Zukunft soll so der Einsatz von Klammern oder Nadeln reduziert, der Heilungsprozess beschleunigt und die Narbenbildung verringert werden.

Weitere Informationen auf der Website des Technion – Israel Institute of Technology.

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