Intumeszierende Beschichtungen mit pflanzlichen Bestandteilen
Intumeszente Beschichtungen bilden im Brandfall eine kohlenstoffhaltige Schutzschicht auf Stahlkonstruktionen. Eine Hauptkomponente dieser Systeme ist Kohlenstoff, das meist aus nicht erneuerbaren Quellen kommt. Umweltfreundlichere Alternativen sind daher unerlässlich.
In einer Arbeit haben brasilianische Forscher Epoxidharzbeschichtungen mit pflanzlichen Verbindungen (Ingwerpulver und Kaffeebohnen) hergestellt, die als Kohlenstoffquelle in intumeszierenden Systemen wirken sollen. Darüber hinaus wurde die Verwendung von Zinkphosphat (ZnP) und Triphenylphosphat (TPP) als Flammschutzmittel verifiziert.
Kostengünstige Alternative
Die Charakterisierung der Beschichtungen erfolgte mittels Feuerwiderstandstest, thermogravimetrischer Analyse (TGA), Fourier-Transformations-Infrarot (FTIR), Röntgenbeugung (XRD) und Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie (Py-GC-MS). Beide pflanzlichen Verbindungen zeigten Potenzial für die Anwendung als Kohlenstoffquelle, da sie die Temperatur des Substrats im Vergleich zum Blindzustand verringerten. Beschichtungen mit TPP wiesen ein besseres Verhalten als Flammschutzmittel und eine bessere Ausdehnung auf als ZnP. Die Py-GC-MS-Analyse bestätigte die Abwesenheit von toxischen Gasen wie Chloracetophenon und Phosphin.
Mehr zu der Studie lesen Sie in: Progress in Organic Coatings, Volume 113, December 2017, Pages 47-59
Veranstaltungstipps:
Mehr zum Thema nachwachsende Rohstoffe in der Farben- und Lackindustrie können Sie am 27. und 28. September beim EC Technology Forum – Coatings from Renewable Resources erfahren. Hier werden die neusten technischen Entwicklungen präsentiert und diskutiert.
Mehr zum Thema Brandschutz und Beschichtungen können Sie beim European Coatings Fire Forum am 17. und 18. Oktober in Berlin erfahren. Hier treffen sich internationale Experten um über die neusten technischen und regulatorischen Entwicklungen zu sprechen.