Die „Betonheizung“ – Sommerwärme für kalte Wintermonate
Forscher der Abteilung Beton/Bauchemie an der Empa haben eine Zementmischung entwickelt, die beim Abbinden das Mineral Ettringit bildet.
Thermische Eigenschaften
Das Ausgangsmaterial des „Wunderbetons“ heißt Calcium sulfoaluminat. Mit Gips und Wasser gemischt bildet sich daraus Ettringit-haltiger Beton. Erst vollständig ausgehärtet zeigt der Beton, was in ihm steckt: Durch die Zufuhr von Wärme wird das Ettringit zunächst ausgetrocknet. Es entsteht ein Meta-Ettringitkristall. Führt man diesem wieder Wasser zu, lässt sich Wärme gewinnen und das ursprüngliche Mineral entsteht wieder. Dieser Prozess lässt sich beliebig oft wiederholen.
Kupferrohre als Wärmespeicher
Bei der Prototypen-Produktion setzen die Forscher Kupferrohre als Wärmespeicher ein, um dem Beton die Hitze zu entziehen und sie ins Heizsystem einzuspeisen. In der Pilotphase werden an der Empa nur zwei Betonwürfel am Tag produziert, um die einzelnen Produktionsschitte nachvollziehen zu können. Die Pilotanlage soll in ein Einfamilienhaus eingebaut werden, um später Bilanz ziehn zu können. Erst dann wird man sehen, wie viel Potenzial in der neuen Technologie steckt.
Einen Film über Ettringit-haltigen Beton kann man hier ansehen.