Beschichtung erhöht Leistungsvermögen von Akkus

Neuartige, mit Indium beschichtete Lithium-Elektroden könnten Ausgangspunkt für langlebigere Akkus sein. Die Beschichtung sorgt für eine gleichmäßigere Abscheidung von Lithium während der Aufladung, wie amerikanische Wissenschaftler herausgefunden haben.

Beschichtung erhöht Leistungsvermögen von Akkus. Quelle: Pixabay -

Erfolgsgeheimnis ist die gute Diffusion von Lithiumionen entlang der Grenzschicht.

Ungleichmäßige Abscheidung des Metalls

Heutige Lithiumionen-Akkus enthalten meist Anoden aus Graphit, die Lithium einlagern, wenn der Akku geladen wird. Eine Alternative könnten Akkus mit metallischen Anoden, z. B. Lithium-Metall, sein, versprechen sie doch eine deutlich höhere Speicherkapazität. Eine Hürde für den erfolgreichen Einsatz ist bislang die ungleichmäßige Abscheidung des Metalls während des Ladevorgangs, die zur Bildung von Verästelungen führt. Diese sogenannten Dendriten können nach längerem Gebrauch des Akkus so stark wachsen, dass sie den Akku kurzschließen. Außerdem kommt es zu unerwünschten Nebenreaktionen zwischen den reaktiven Metallelektroden und dem Elektrolyten, was die Lebensdauer des Akkus deutlich verringert.

Physikalische Barrieren wären eine Lösung

Die Bildung einer stabilen passivierenden Schicht, die einen weiteren Kontakt unterbindet, wäre eine ideale Lösung – klappt jedoch nicht, denn während der ständigen Lade-Entlade-Zyklen expandiert und kontrahiert die Elektrode, die Schicht wird zerstört und das Metall dem Elektrolyten für weitere Reaktionen ausgesetzt. Ein anderer Ansatz sind künstliche Beschichtungen oder physikalische Barrieren.

Stromlose Ionenaustausch-Chemie

Eine neuartige Alternative stellen Forscher vom Rensselaer Polytechnic Institute (Troy, USA) und der Cornell University (Ithaca, USA) Archer jetzt in der Zeitschrift Angewandte Chemie vor: Mithilfe einer einfachen stromlosen Ionenaustausch-Chemie erzeugen sie Indium-Beschichtungen auf Lithium. Das Eintauchen in die Lösung eines speziellen Indium-Salzes genügt. Ein Teil des Indiums scheidet sich dann als Metall an der Oberfläche der Lithium-Elektrode ab und die Konzentration der Lithium-Ionen im Elektrolyten steigt entsprechend an.

Im Betrieb selbstheilend

Die Indiumschicht ist gleichmäßig und im Betrieb selbstheilend, wenn geringe Mengen des Indiumsalzes dem Elektrolyten beigegeben werden. Während der Lade-Entlade-Zyklen bleibt sie intakt, ihre chemische Zusammensetzung bleibt unverändert und Nebenreaktionen werden vermieden. Auch Dendriten tauchen nicht mehr auf, die Oberfläche bleibt glatt und kompakt.

Ionen sind nur locker gebunden

Anhand von Modellrechnungen konnten die Forscher zeigen, warum ihre Methode funktioniert: Lithiumionen sind nur sehr locker an die Indiumbeschichtung gebunden. Sie bilden eine Legierung mit dem Indium, dadurch können sie sich sehr rasch entlang der Schicht bewegen, bevor sie diese durchqueren und sich auf der darunterliegenden Lithiumelektrode abscheiden. In kompletten Zellen mit kommerziellen Kathoden arbeiteten die neuartigen Indium-Lithium-Hybridelektroden über mehr als 250 Zyklen stabil bei einem etwa 90%-igen Erhalt der Kapazität.

Hersteller zu diesem Thema