Auswirkungen einer erhöhten Corona-Dosis auf die Verbundhaftung und das zeitabhängige Verhalten der Oberflächenenergie auf PE, PP und PET
Daher untersuchten Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising unter Federführung von Martina Lindner, wie sich eine erhöhte Corona-Dosis auf die Oberflächenspannung auswirkt, wie stark die zeitliche Abnahme der Oberflächenspannung nach der Corona-Behandlung ist und ob sie durch eine erhöhte Dosis veränderbar ist. Als Substrate wurden PE-, PP- und PET-Folien verwendet.
Es zeigte sich, dass die Oberflächenspannung mit erhöhter Corona-Dosis bei PE-Folie stärker anstieg als bei PP- und PET-Folie, auch bei Dosen die wesentlich höher waren als die empfohlenen Werte. Die zeitliche Abnahme der Oberflächenspannung während der anschließenden Lagerung erstreckt sich je nach Polymer auf einen Zeitraum von bis zu mehr als 140 Tagen. Die Abnahme der Oberflächenspannung ist unabhängig von der Corona-Dosis. Auffällig war, dass sich das Verhältnis von polaren zu dispersen Kräften während der Lagerzeit zugunsten der dispersen Kräfte verschiebt. Dementsprechend ändern sich vermutlich auch die Haftungs- und Benetzungseigenschaften über die Lagerdauer für disperse und polare Lacke, Kleb- und Haftstoffe. Interessanterweise hatte die Überbehandlung mit Corona keinen nachteiligen Einfluss auf die Verbundhaftung anschließend kaschierter Verbunde aus PET- und PE-Folie. Bei PP-Folie konnte jedoch ein gegenteiliger Effekt beobachtet werden.
Die entsprechende Publikation steht unter http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/app.45842/pdf zur Verfügung.