Was macht eigentlich… Paolo Nanetti?
Paolo Nanetti, inzwischen 72 Jahre alt, kam als 19-jähriger Arbeitssuchender aus der Nähe von Bologna nach Deutschland und wollte eigentlich nur ein wenig Berufserfahrung sammeln. Wie es das Schicksal so wollte, blieb er für immer und machte sich einen Namen in der Lackindustrie.
Im Jahr 1966 fing er als Praktikant bei der Firma Wiederhold (heute Akzo) in Hilden an.
Anschließend ging es zur Firma Spies Hecker in Köln, die 1999 in die DuPont-Gruppe und 2013 in das Unternehmen Axalta Coating Systems integriert wurde. In Italien hatte Nanetti einen Titel erworben, der ungefähr dem deutschen Chemotechniker entspricht. Da dieser in Deutschland damals nicht anerkannt wurde, musste er ihn parallel zur Arbeit an einem Berufskolleg wiederholen.
Zwischenzeitlich lernte er seine heutige Ehefrau kennen, die er heiratete und mit der er zwei Söhne bekam.
Bei Herberts durchlief Paolo Nanetti verschiedene Stationen, u.a. Materialien für die Autoreparaturlackierung, Analytik und Rohstoffeingangsprüfung, Grundlagenforschung für Pigmente und Füllstoffe. Zum Schluss war er in der Personalabteilung verantwortlich für die naturwissenschaftliche Ausbildung von Lacklaboranten und Chemikanten. Als das Werk in Köln kurz vor der Schließung stand, wechselte Nanetti auf Betreiben von Prof. Thomas Brock zur Hochschule Niederrhein nach Krefeld. Zehn Jahre lang begleitete er Praktika und Industrieprojekte und gab im Auftrag der Hochschule Werksunterricht bei auszubildenden Lacklaboranten.
Seit seiner Pensionierung im Jahr 2011 setzt er diese Aufgabe als Privatdozent fort. Seine Tätigkeit als Referent des Seminars „Lackkunde für Kaufleute“ hat er erst kürzlich aufgegeben. Paolo Nanetti hat sich auch als Buchautor der Basiswerke „Lackrohstoffkunde“,“ Lack für Einsteiger“ und „Lack von A-Z“ einen Namen gemacht.
Doch nicht nur die Lacke beschäftigen den vielbeschäftigten Pensionär, er hat auch großes Interesse an Kunst, Literatur, Geschichte und Sprachen. So ist er seit 44 Jahren Italienischdozent an einer Volkshochschule, besucht mit seiner Ehefrau gern Ausstellungen, ist in seinem Heimatort Zülpich aktiv im Geschichtsverein. Und auch in sein Geburtsland Italien zieht es ihn noch regelmäßig, um seine Geschwister zu besuchen.