VILF: Dr. Gesa Behnken über ihre Verbandsarbeit

Dr. Gesa Behnken ist seit November 2017 zweite Vorsitzende des Verbands der Ingenieure des Lack- und Farbenfachs (VILF). Bei Covestro Deutschland gehört sie der Geschäftseinheit für Lacke und Klebrohstoffe an. Wir sprachen mit Gesa Behnken über Aufgaben und Ziele ihrer Verbandsarbeit.

Dr. Gesa Behnken -

Welche Aufgaben haben Sie im VILF-Vorstand?

Gesa Behnken: Wir sind ja ein kleiner Verband und teilen uns die Aufgaben deshalb sehr pragmatisch. Eine spezifische Aufgabe ist die Jury-Mitgliedschaft für den FARBE UND LACK Preis. Als eine der jüngeren Kollegen und Kolleginnen im Verband fühle ich mich zudem für das Thema Nachwuchsförderung verantwortlich. Grundsätzlich fragen wir uns aber auch: Wie führen wir den Verband in die Zukunft, wo wollen wir uns modernisieren – das sind die Hauptschwerpunkte meiner Arbeit. Generell ist für uns und sicher auch die gesamte Branche bei der Nachwachsförderung spezifisch wichtig, auch für den weiblichen Nachwuchs attraktiver und zu werden und ihn dann auch im Unternehmen zu halten. Man sieht ja im historischen Verlauf, dass es in der Familienphase zwischen 30 und 40 eine Abbruchkante gibt, wo Frauen die Unternehmen verlassen, gerade in einer Zeit, wo die Leistungsbereitschaft hoch ist und wo Firmen auch schon viel Geld in die Mitarbeiterinnen investiert haben. Hier wollen wir auch als Verband durch Netzwerke und Ideenaustausch helfen, neue Wege zu finden.

Was sind Ihre Ziele und Wünsche für die nächste Zeit?

Gesa Behnken: Für mich sind, wie gesagt, Nachwuchsförderung und die Branche für weibliche Talente attraktiver zu machen, ganz wichtige Themen. Über den Verband hinaus bin ich in Menteeprogrammen engagiert, um angehenden Chemikerinnen an Unis im Raum Köln und Düsseldorf zu zeigen, was man in der Industrie erreichen und wie man sich am besten aufstellen kann, um auch Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können. Ich glaube, dass gerade kleinere Firmen hier viel mehr punkten können, wenn es darum geht, den Nachwuchs zu halten, indem sie ihre Flexibilität nutzen. Das kann auch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber großen Firmen sein. Hier kann der VILF als neutrale Instanz gute Impulse setzen.

Was sind für Sie die aktuellen Herausforderungen, denen sich der VILF bzw. die gesamte Branche stellen muss?

Gesa Behnken: Generell die Frage: Wie bereiten wir uns auf die Zukunft vor, Stichwort Digitalisierung. Wir überarbeiten derzeit unsere Website, um uns hier moderner aufzustellen. Das ist für einen kleinen Verband ein durchaus signifikanter Aufwand. Dazu gehört auch die Umsetzung der neuen Datenschutzverordnung, was erhebliche Ressourcen gebunden hat. Wir wollen hier für die Mitglieder komfortabel, aber auch compliant bleiben. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist sehr spannend, auch was den Kontrast zwischen einem großen Unternehmen, dem ich angehöre, und einer kleinen Einheit wie den VILF betrifft. Letztlich hat man die gleichen Herausforderungen, muss aber unterschiedliche Wege der Umsetzung finden. Hinzu kommen natürlich die täglichen Herausforderungen wie die Gestaltung unserer jährlichen Tagung. Wie setzen wir die Schwerpunkte, wie machen wir das Programm noch attraktiver.

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